Pressemitteilungen aus Berlin und Brandenburg

Was tun, wenn jemand ins Eis einbricht?

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Berlin (22.01.2016) Zugefrorene Seen locken in Brandenburg und Berlin in diesen Tagen Spaziergänger oder Schlittschuhläufer aufs Eis. Doch selbst bei Dauerfrost sind viele Gewässer nur oberflächlich zugefroren. In den vergangenen Tagen haben sich bereits erste Unfälle ereignet. Jährlich sterben in Deutschland etwa 100 Menschen, weil sie ins Eis einbrechen. "Generell sollten nur offiziell freigegebene Eisflächen betreten werden. Wenn jemand ins Eis einbricht, kommt es auf die richtigen Rettungsmaßnahmen an", sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK Berlin/Brandenburg.

Wenn man selbst ins Eis einbricht

  • Beim Einbruch sofort Arme ausbreiten, um ein Untertauchen unter das Eis zu verhindern.
  • Trotz des Schrecks Ruhe bewahren und um Hilfe rufen.
  • Versuchen sich selbst zu retten, indem man sich mit vorsichtigen Bewegungen in Bauch- oder Rückenlage auf die noch feste Eisschicht schiebt. Dabei immer in die Richtung arbeiten, aus der man gekommen ist. Denn dort hat das Eis noch gehalten.
  • Am rettenden Ufer angekommen, möglichst schnell einen warmen Raum aufsuchen, um sich aufzuwärmen. Dort unbedingt die nasse Kleidung aus- und trockene Sachen anziehen.
  • Unbedingt einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen. Beim Wiederaufwärmen wird kälteres Blut in Richtung des Herzens gepumpt. Das kann gefährliche Herzrhythmusstörungen auslösen.
  • Klappt der eigene Rettungsversuch nicht, Panik vermeiden. Alle geistigen und körperlichen Kräfte zusammennehmen und darauf achten, sich an der Wasseroberfläche zu halten. Eiskaltes Wasser führt schnell zu Bewegungsunfähigkeit.

Wenn man jemanden retten möchte

  • Grundsätzlich als erstes die 112 anrufen. Sollten genügend Personen vor Ort sein, eine Einweisung für die Rettungskräfte organisieren.
  • Das Opfer beruhigen und eventuell zur Selbsthilfe anleiten.
  • Vor Beginn der Rettung auf Eigensicherung achten und möglichst in Bauchlage an die Unglücksstelle heranrobben. An Hilfsmittel denken. Lange Gegenstände wie ein Gürtel, Stock oder Schal können den Abstand zwischen Retter und Verunglücktem überbrücken.

Erste-Hilfe-Maßnahmen

  • Ist das Opfer bei Bewusstsein, am Ufer die nasse Kleidung entfernen und den Geretteten möglichst in einen warmen, windgeschützten Raum bringen. Achtung, der Raum sollte nicht überwärmt sein. Dort in Decken oder Rettungsdecken (silber-gold) einwickeln.
  • Das Opfer in völlige Ruhelage bringen, weder aktiv noch passiv bewegen.
  • Weder Hände noch Füße massieren.
  • Warme Getränke verabreichen, aber auf keinen Fall Alkohol.
  • Ist die Person nicht ansprechbar, sollte sie in die stabile Seitenlage gebracht werden, nicht in die Schocklage.
  • Wenn nötig, Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen.
  • Das Opfer vor weiterer Kälte schützen, bis der herbeigerufene Rettungsdienst am Unfallort eintrifft.

Kontakt für die Presse:

Markus Heckmann
Pressesprecher Barmer Berlin-Brandenburg
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