Werder, 29. Januar 2020 - Für die meisten Jugendlichen aus Werder gehören Instagram, YouTube oder WhatsApp zum Alltag. Das Smartphone ist dabei ihr stetiger Begleiter, auch in der Schule. An der Carl-von-Ossietzky-Oberschule herrscht im Unterricht gewöhnlich Handyverbot – eine Ausnahme gab es nun für das DIGI CAMP: Der Frage „Immer online - nie mehr allein?“ sind Schüler, Eltern und Lehrkräfte beim gleichnamigen Präventionsprojekt nachgegangen. Initiatoren und Organisatoren sind die Krankenkasse Barmer, TÜV Rheinland und die BG3000, ein Social Impact Start-up, das digitale Projekte umsetzt. Das Präventionsprojekt steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Am Donnerstag zogen Lehrer, Schüler und Projektträger an der Carl-von-Ossietzky-Oberschule Bilanz.
Von Montag bis Mittwoch standen für 120 Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums besondere Fächer auf dem Stundenplan: Workshops wie "Instagram entdecken“, "Prezi - PowerPoint war gestern". "iPads und Co" und "Bloggen, wie es dir gefällt" brachten eine willkommene Abwechslung vom Unterrichtsalltag. Gemeinsam erstellten die Jugendlichen eigene Beiträge zum Thema „digitaler Stress“ und übten den verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien. Medienpädagogen, Psychologen, Ernährungs- und Fitnessexperten sowie Stars aus der Social-Media-Welt unterstützten die Heranwachsenden bei der Umsetzung ihrer kreativen Ideen. Schülerinnen, Schüler und Experten erarbeiteten zudem eine Charta für einen gesunden und sicheren Umgang mit den digitalen Medien.
Nico Huber von der Barmer: „Knapp 97 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen in Deutschland besitzen ein Smartphone. Schülerinnen und Schüler tauschen sich über WhatsApp-Gruppen aus, geben im Internet Fotos und Informationen voneinander preis. Höchste Zeit also, Jugendlichen digitale Kompetenz und zugleich einen gesundheits- und risikobewussten Lebensstil mit auf den Weg zu geben und das Thema gesunde Mediennutzung frühzeitig in die Klassenzimmer zu holen. Aus diesem Grunde engagiert sich die Barmer als Präventionspartner und Förderer in dem Projekt. „Wer die Fallstricke kennt, kann besser auf ein ausgewogenes Maß an Konsum und Herausgabe von Informationen achten und die Vorteile der digitalen Medien für sich nutzen. Schließlich bietet die Digitalisierung zahlreiche Chancen für eine gesunde Lebensweise.“
Dr. Stefan Poppelreuter, als leitender Psychologe in der Akademie von TÜV Rheinland verantwortlich für das Projekt: „Gerade für einen Prüfkonzern spielen die Themen Digitalisierung und IT-Security eine immer größere Rolle. Nur wer sensibilisiert und aufgeklärt ist, kann die vielfältigen Chancen dieser Technologien nutzen. Daher fördern wir den Kompetenzaufbau für ein sicheres, aber auch gesundes Nutzungsverhalten – gerade bei jungen Menschen.“
Simone Stein-Lücke, Gründerin der BG3000: „Mit unseren digitalen Bildungsformaten gehen wir innovative Wege und begeistern dabei bundesweit. Nun heben wir dies mit unseren Präventionspartnern Barmer und TÜV Rheinland auf ein ganz neues Level: Mit dem Projekt „Immer online – nie mehr allein?“ adressieren wir nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Eltern und Lehrkräfte. Die DIGI CAMPS und LEHRER DIGI CAMPS bieten on- und offline Erziehungsratgeber, fördern Digitalaufklärung und mentale wie physische Gesundheit und regen zu gesundheitsfördernden Modulen in der Schule an. Kurz: Wir bilden Schülerinnen und Schüler sowie ihre Begleiter zu Multiplikatoren aus und betreiben Prävention nach innen und außen.“
Über „Immer online – nie mehr allein?“
Das Präventionsprojekt „Immer online – nie mehr allein?“ mit seinen DIGI CAMPS und LEHRER DIGI CAMPS ist ein gemeinsames Projekt der Krankenkasse BARMER und BG3000 in Zusammenarbeit mit TÜV Rheinland. Die BARMER ist Präventionspartner und Förderer des Projekts für die Jahrgangsstufen 6-10 an Schulen in ganz Deutschland. Dreitägige DIGI CAMPS richten sich an Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern. Eintägige LEHRER DIGI CAMPS adressieren das gesamte Lehrerkollegium einer Schule. Ziel ist es, Chancengleichheit und digitale Bildung für alle Kinder voranzutreiben. Erfahrene Referentinnen und Referenten aus der Jugendarbeit und dem Gesundheitswesen, Experten aus der Wirtschaft sowie junge Profis aus der Praxis geben Einblicke in ihre Arbeit und führen Heranwachsende und Lehrkräfte an Themen wie Chancen und Risiken des Web, sensibler Umgang mit Daten, kreative Verwirklichung eigener Ideen und Projekte, eine gesundheitsbewusste Lebensweise in der digitalen Welt sowie Berufsorientierung heran. Wenn Heranwachsende lernen, wo die Risiken der Mediennutzung liegen und welche körperlichen und mentalen Stressfaktoren damit verbunden sein können, gelingt es ihnen, digitale Angebote klug und eigenverantwortlich für ein gesundes Leben zu nutzen. Bei der Konzeption des Präventionsprojekts beschäftigte sich TÜV Rheinland detailliert mit dem aktuellen Forschungsstand zu digitalen Medien und digitalem Stress und unterstützt den integrativen Ansatz der DIGI CAMPS und LEHRER DIGI CAMPS auch in der Praxis.