Berlin, 14. November 2022 – Rund 310.000 Menschen in Brandenburg leiden an Diabetes mellitus Typ 2. Das sind rund 12,2 Prozent. Stärker betroffen sind nur die Einwohnerinnen und Einwohner in Sachsen-Anhalt (13,5 Prozent) und Sachsen (12,7 Prozent). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 8,7 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Diabetes-Atlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung anlässlich des heutigen Weltdiabetestags hervor. „Die regionalen Schwankungen bei Zuckerkrankheit sind nicht allein auf die unterschiedlichen Alters- oder Geschlechtsstrukturen zurückzuführen. Die Ursachen der Krankheit liegen auch bei ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel. Deshalb ist es wichtig, dass die Nationale Diabetes-Strategie der Vorgängerregierung weiter ausgestaltet und umgesetzt wird“, fordert Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg. Bei Diabetes mellitus Typ 2 lasse sich mit Prävention eine Menge erreichen. Mit geänderten Ess- und Bewegungsgewohnheiten sei die Krankheit vermeidbar oder lasse sich zumindest im Verlauf abschwächen oder hinauszögern.
Immer mehr Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2
Aus der Analyse der Barmer geht weiter hervor, dass es Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei Diabetes mellitus Typ 2 gibt. Während in den ersten vier Lebensdekaden Frauen und Männer fast im selben Maße an „Altersdiabetes“ erkranken, steigt die Rate bei Männern ab 40 stark an. Die höchste Betroffenheit gibt es im Alter von 80 bis 89 Jahren mit 34,6 Prozent erkrankten Frauen und 40,1 Prozent erkrankten Männern in Brandenburg. „Diabetes mellitus Typ 2 kommt mit zunehmendem Alter verstärkt vor. Aufgrund des demografischen Wandels dürfte die Zahl der Betroffenen künftig zunehmen. Ein Schwerpunkt auf Prävention ist auch deshalb so wichtig, weil Diabetes schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann, etwa an Herz und Gefäßen“, so Leyh. Bereits in den vergangenen Jahren war ein Anstieg der Erkrankung in Brandenburg deutlich erkennbar. So stieg die Zahl der Männer mit Diabetes mellitus Typ 2 von rund 142.200 im Jahr 2011 auf rund 165.000 im Jahr 2021. Bei den Frauen stieg die Betroffenenzahl im gleichen Zeitraum von rund 129.100 auf 144.800 an.
