Berlin, 28. Februar 2025 – An Darmkrebs erkrankt im Laufe ihres Lebens eine von 19 Frauen und einer von 15 Männern. Deutschlandweit sterben jährlich rund 25.000 Menschen an dieser Krebsart. Trotz dieser erschreckenden Zahlen gehen nur wenige Menschen zur Darmkrebsvorsorge. Einen Stuhltest machten in Berlin im Jahr 2023 nur 3,9 Prozent der anspruchsberechtigten Männer und 6,2 Prozent der Frauen. Auch in den Jahren davor lag die Inanspruchnahme kaum höher. Darauf macht die Barmer anlässlich des Darmkrebsmonats März aufmerksam. „Gerade bei Darmkrebs sind Früherkennungsuntersuchungen wichtig, weil sich Tumore langsam über Jahre hinweg unbemerkt entwickeln. Je früher Auffälligkeiten festgestellt werden, desto besser sind die Behandlungschancen,“ sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
Stuhltest oder Darmspiegelung – gesetzlich Versicherte können wählen
Die Stuhlproben werden im Labor auf Blut hin untersucht, das mit bloßem Auge nicht feststellbar ist. Denn Blut im Stuhl kann ein Hinweis auf Polypen, Vorstufen des Darmkrebses, sein. Ab dem 1. April haben Männer und Frauen den gleichen Anspruch auf Darmkrebsvorsorge: Sie können ab 50 Jahren entweder alle zwei Jahre einen Stuhltest vornehmen lassen oder zwei Mal eine Darmspiegelung im Abstand von zehn Jahren. Im Jahr 2023 haben die Darmspiegelung in Berlin rund 2,3 Prozent der anspruchsberechtigten Männer und 1,8 Prozent der Frauen wahrgenommen.
Diese Risikofaktoren sind vermeidbar
Rauchen, Alkoholkonsum, eine einseitige Ernährung mit viel rotem Fleisch, Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen die Entwicklung von Darmkrebs. „Jeder kann mit einem gesunden Lebensstil sein persönliches Darmkrebsrisiko verringern. Wer Darmkrebs in der Familie hat, sollte erst recht zur Früherkennungsuntersuchung gehen, da der Krebs auch genetisch bedingt sein kann“, sagt Leyh. Hatten zum Beispiel Eltern oder Geschwister Darmkrebs, steige das Risiko um das Zwei- bis Dreifache.