Berlin, 30. März 2017 - Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 73.000 Menschen an Darmkrebs. Bei Männern ist Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung, bei Frauen die zweithäufigste. Deshalb bietet die Barmer ihren Versicherten im Rahmen der Darmkrebsfrüherkennung ein neues Testverfahren an, den immunologischen Stuhltest (iFOBT). „Die Entdeckungsrate für bösartige Darmtumore und deren Vorstufen ist bei dem immunologischen Stuhlbluttest deutlich höher als bei dem bisherigen Test“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg.
iFOBT vermeidet irrtümlich positive Ergebnisse
Der immunologische Stuhltest (iFOBT) reagiert ausschließlich auf den menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin und ist so weniger störanfällig. Krebsvorstufen wie Darmpolypen geben häufig Blut ab, das mit bloßem Auge nicht erkennbar ist, sich mit einem entsprechenden Test im Stuhl aber nachweisen lässt. Dies kann bereits der bisherige Test, allerdings reagiert er allgemein auf Blut, das zum Beispiel auch nach dem Verzehr von rotem Fleisch im Stuhl sein kann. Dadurch lieferte er häufig irrtümlich positive Ergebnisse, die Betroffene bis zur endgültigen Abklärung der Diagnose durch eine Darmspiegelung in unbegründete Sorge versetzten. „Weniger falsch-positive Befunde beim Stuhlbluttest bedeuten auch weniger unnötige Koloskopien, um die Ursache für das Blut im Stuhl abzuklären“, betont Leyh.
Zeit für Kehrtwende bei den Früherkennungsuntersuchungen
Ab April können alle Versicherten der BARMER zwischen 50 und 54 Jahren den neuen Test jährlich beim Hausarzt oder bei bestimmten Fachärzten durchführen lassen. Ab 55 Jahren besteht die Wahl zwischen einer Darmspiegelung mit einer Wiederholung nach zehn Jahren oder dem neuen Stuhltest alle zwei Jahre. „Gerade für Männer ist es bei der Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen Zeit für eine Kehrtwende. In Berlin nehmen nur 11,1 Prozent der Männer eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung in Anspruch und in Brandenburg nur 12,6 Prozent“, so Leyh. Männer sollten sich hier ein Vorbild an den Frauen nehmen, bei denen die Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in beiden Bundesländern bei über 40 Prozent liege.