Berlin (03.11.2016) Ob Bluthochdruck, Rückenschmerzen oder Depressionen, Volkskrankheiten machen sich schon bei jungen Berufseinsteigern bemerkbar. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Barmer GEK hervor. "Unternehmen müssen sich darauf einstellen, schon junge Mitarbeiter gezielt mit gesundheitsfördernden Maßnahmen anzusprechen. Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement muss darauf ausgerichtet sein, zu verhindern, dass sich die gesundheitlichen Beschwerden junger Mitarbeiter chronifizieren", sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer GEK Berlin/Brandenburg.
Der Gesundheitsreport der Barmer GEK hat die Diagnosen, Arzneimittelverordnungen und Krankschreibungen der Altersgruppe der 16- bis 30-Jährigen untersucht. Schon rund 36 Prozent dieser Altersgruppe leiden an Muskel-Skelett-Erkrankungen. Rückenschmerzen machen hier den größten Diagnoseanteil aus, vor allem bei Frauen. In der Altersgruppe der 26- bis 30-jährigen weiblichen Beschäftigten bekamen im Jahr 2014 rund 23 Prozent die Diagnose Rückenschmerzen. Bei den berufstätigen Männern der gleichen Altersgruppe waren es mit rund 17,5 Prozent etwas weniger. Sie sind dafür häufiger von Bluthochdruck betroffen. Die Diagnosen bewegten sich im Jahr 2014 bei den 16- bis 20-jährigen berufstätigen Männern zwar noch auf einem niedrigen Niveau von rund 2,3 Prozent. Bei den 26- bis 30-jährigen berufstätigen Männern waren es allerdings schon mehr als doppelt so viele Diagnosen, nämlich 5,5 Prozent.
"Viele Unternehmen unterschätzen die gesundheitlichen Probleme ihrer jungen Mitarbeiter, da sie im Vergleich zu älteren Mitarbeitern nur geringe Fehlzeiten ausmachen. Diagnosen wie Bluthochdruck und Rückenschmerzen, die wir schon heute bei jungen Berufstätigen feststellen, können jedoch in einigen Jahren ernsthafte Folgeerkrankungen mit langen Fehlzeiten verursachen", sagt Leyh. Deshalb sei es wichtig, dass Unternehmen speziell ihre junge Mitarbeiter zu einem gesundheitsfördernden Verhalten motivieren. Nach einer aktuellen Firmenkundenbefragung der Barmer GEK tun dies nur 13 Prozent der Unternehmen.