Berlin, 31. Mai 2018 – Mehr als 29 Prozent der Berliner Kinder im einschulungspflichtigen Alter haben Defizite bei der Körperkoordination. Dies ergab die Auswertung der Schuleingangsuntersuchungen 2016 der Berliner Senatsverwaltung. Die Barmber fordert daher bessere Bewegungsmöglichkeiten für Kinder. „Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen werfen die Frage auf, ob Berliner Kinder ausreichend Zugang zu Spielplätzen und Grünanlagen haben, und genügend Anregungen bekommen, ihrem Bewegungsdrang nachzukommen“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg, anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni 2018.
Bewegungsmöglichkeiten hängen von Wohnort ab
„Bewegung baut Muskeln auf, trainiert die Motorik, stärkt das Selbstbewusstsein und beugt Haltungsschäden und Übergewicht vor“, so Leyh weiter. Zwar investierten die Berliner Bezirke hohe Summen in die Instanthaltung von Spielplätzen und Parkanlagen. Auffällig sei aber, dass zum Beispiel Kinder aus Tempelhof-Schöneberg und Neukölln deutlich häufiger motorische Defizite aufweisen, als zum Beispiel Kinder aus Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf. „Der Wohnort darf nicht über die Chancen, gesund aufzuwachsen, entscheiden“, so Leyh weiter. Laut Barmer hätten Studien ergeben, dass Menschen mit Zugang zu öffentlichen Erholungsgebieten, sich fast 20 Minuten mehr pro Woche mehr im Freien bewegen. Außerdem käme eine Vielzahl von Krankheiten, wie Depression oder Asthma in Gegenden mit vielen Grünflächen seltener vor.
Frisbee statt Fernsehen
Oft hinge der Bewegungsmangel der Kinder aber auch mit der Bequemlichkeit und Gewohnheiten zusammen. „Wer sein Kind sich selbst, dem Fernseher oder dem Smartphone überlässt, statt mit ihm die Freizeit mit Spielen im Freien zu verbringen, beschränkt es in seinen Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Leyh.