Berlin, 3. Mai 2024 – In Brandenburg leiden immer mehr Menschen an Asthma. Das belegt eine Auswertung von Versichertendaten der BARMER. Demnach wurde im Jahr 2012 bei 6,6 Prozent der Brandenburger Bevölkerung Asthma diagnostiziert. Im Jahr 2022 lag die Diagnoserate bei 8,4 Prozent. Das sind rund 216.000 Betroffene und etwa 57.000 mehr als im Jahr 2012. Grundsätzlich kommt die chronische Lungenkrankheit in allen Altersgruppen vor, Ältere sind aber häufiger betroffen als Jüngere. Die meisten Betroffenen, bei denen Asthma diagnostiziert wurde, sind laut Barmer zwischen 50 und 69 Jahre alt. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Zahl der Asthmatikerinnen und Asthmatiker weiter steigen wird, denn die Menschen werden immer älter. Außerdem begünstigt der Klimawandel Faktoren, die einen Asthmaanfall auslösen können, wie etwa eine hohe Pollenkonzentration, steigende Ozonwerte, Feinstaub und Extremwetter“, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der Barmer Berlin/Brandenburg anlässlich des Welt-Asthma-Tages am 7. Mai.
Das Phänomen Gewitterasthma
In den letzten Jahren wurde stellenweise ein Anstieg der Asthmaanfälle nach heftigen Gewittern beobachtet. Die Ursache dafür ist noch nicht genau geklärt. Eine Vermutung ist, dass bei einsetzendem starkem Regen die Pollenhüllen platzen, dadurch entstehen winzige Pollenpartikel. Heftiger Wind wirbelt diese auf, ebenso Staub und Pilzsporen. Wenn Allergiker diese Partikel einatmen, dann kann das einen Asthmaanfall auslösen. „Der Klimawandel begünstigt Extremwetter mit Starkregen und heftigem Wind. Ob dadurch auch das Risiko für Gewitterasthma steigt, ist noch nicht sicher. Denkbar ist es aber auf jeden Fall“, so Leyh. Vorsorglich sollten sich Asthmatiker und Pollenallergiker bei Gewittern in geschlossenen Räumen aufhalten und diese erst wieder verlassen, wenn sich der Wind gelegt und ein ergiebiger Regen die Allergene aus der Luft gewaschen hat.
Was bei einem Asthmaanfall passiert
Bei Menschen mit Asthma bronchiale sind die Atemwege chronisch entzündet. Bei einem Asthmaanfall schwillt die Bronchialschleimhaut an und sondert einen zähen Schleim ab. Zusätzlich verkrampft die Muskulatur der Bronchien. Dadurch verengen sich die Atemwege. Das Ringen um Luft zeigt, dass nicht mehr genügend Sauerstoff ins Blut gelangt, weil durch die verengten Atemwege nicht genügend verbrauchte Luft aus- und zu wenig frische Luft eingeatmet werden kann. Je nach Schwere des Anfalls kann die Atemnot Minuten oder Stunden dauern.