Mentale Erste Hilfe bei Depressionen

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Immer mehr junge Menschen erhalten die Diagnose Depression. Das geht aus einer Auswertung des bifg hervor. Demnach bekamen im Jahr 2018 in Bayern 47.400 junge Menschen zwischen fünf und 24 Jahren eine depressive Episode diagnostiziert. Im vergangenen Jahr waren es etwa 64.000 Betroffene. Das entspricht einem Zuwachs von rund 35 Prozent binnen sechs Jahren. "Die deutliche Zunahme an Depressionen bei jungen Menschen ist besorgniserregend. Dabei hat die Erkrankung viele Gesichter und wird nicht immer sofort erkannt. Selbst wenn Betroffene oder Angehörige merken, dass etwas nicht stimmt, fällt ihnen konkrete Unterstützung mitunter schwer", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern. Vor diesem Hintergrund biete die BARMER in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention ab sofort kostenlose digitale "Mentale Erste Hilfe"-Seminare für Jugendliche und junge Erwachsene an. Dabei gehe es darum, erste Anzeichen psychischer Belastungen bei sich selbst und anderen Menschen zu erkennen. Die Teilnehmenden lernten zum Beispiel, wie sie Belastungen von Erkrankungen unterscheiden, wann, wo und wie professionelle Hilfe hinzuziehen ist und wie sie ihre psychische Gesundheit stärken können. Sie bekämen unter anderem Wege aufgezeigt, wie psychische Beschwerden im eigenen Umfeld adäquat angesprochen und Angehörige dabei unterstützt werden können, sich professionelle Hilfe zu suchen. 

Anstieg vor allem bei Mädchen und jungen Frauen

Wie aus der BARMER-Auswertung weiter hervorgeht, leiden vor allem Mädchen und junge Frauen an Depressionen. Demnach ist die Fallzahl in Bayern zwischen den Jahren 2018 und 2023 von zirka 30.300 auf rund 43.850 gestiegen. Bei Jungen und jungen Männern ist die Fallzahl von rund 17.000 auf 20.200 gestiegen. "Wir wissen schon lange, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei Depressionen gibt. Aber hierzu sind weitere Analysen erforderlich, um die Wirkzusammenhänge noch besser zu verstehen", sagt Alfred Kindshofer.

 Mehr Depressions-Diagnosen in allen Bundesländern

Laut der BARMER-Auswertung ist die Zahl der jungen Menschen mit Depressionen in allen Bundesländern zwischen den Jahren 2018 und 2023 gestiegen. Die größte Steigerung gab es mit rund 51 Prozent in Sachsen-Anhalt von zirka 6.100 auf 9.200 Betroffene und die geringste mit einem Zuwachs von 17 Prozent in Baden-Württemberg von 41.500 auf 48.600 Betroffene.