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5. Barmer Länderforum Gesundheit – Jetzt die Gesundheitsversorgung von morgen gestalten

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Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Weichen für eine medizinische sowie pflegerische Versorgung zu stellen, die auch morgen hochwertig und leistungsfähig ist. Allen voran geht es darum, Sektorengrenzen aufzubrechen und digitale Innovationen zu implementieren. Dabei sollten Qualität, Effizienz und Effektivität die Prämissen für das Gesundheitswesen der Zukunft sein. Das forderten die Landeschefs der Barmer Bayern und Baden-Württemberg bei ihrem 5. Länderforum Gesundheit. Wie wichtig diese Forderung ist, zeigte auch die anonyme Tedme-Umfrage unter den über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Auf die Frage, ob in dieser Legislaturperiode die Weichen für die Gesundheitsversorgung richtig gestellt wurden antworteten über 80 Prozent, dass dies aus ihrer Sicht nicht geschehen sei. 

Digitalisierung: kein Selbstzweck, sondern ein Schlüssel

"Für die Gesundheitsversorgung mit Zukunft muss die Versorgungslandschaft endlich sektorenübergreifend, digital, qualitäts- und bedarfsorientiert, koordiniert und konzentriert gestaltet werden", forderte Professorin Dr. Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern. Jeder dieser elementaren Bausteine müsse mit Leben gefüllt werden. So liege Deutschland bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems weit hinter anderen Ländern zurück. Es bestehe großer Bedarf an strukturellen und informationstechnologischen Verbesserungen. "Dabei ist Digitalisierung kein Selbstzweck, sondern ein elementarer Schlüssel für unser Gesundheitssystem. Im Vordergrund einer nachhaltigen Planung und Steuerung müssen Bedarf und Patientenwohl der Bevölkerung stehen", so Wöhler. Darauf solle eine stärkere Digitalisierung von Diagnostik, Therapie und Administration aufbauen, um das Ziel vernetzter Leistungserbringer, die eine hürdenfreie Versorgung der Patientinnen und Patienten in Echtzeit sicherstellen, zu erreichen.

Medizinische Versorgung gemeinsam planen

Die letzten eineinhalb Jahre haben gezeigt, dass Krankheiten keine Grenzen kennen. Anders sieht es bei der ärztlichen Versorgung aus. Bei der Festlegung von Klinikstandorten und der Niederlassung von Ärzten wird nicht über die Landesgrenze geschaut. Zudem erfolgt die Bedarfsplanung seit jeher auf der Basis von historischen Daten und nicht anhand des perspektivischen Bedarfs. Die Folgen sind viele Kliniken und (Fach)ärzte in den Städten, während Praxen auf dem Land nicht nachbesetzt werden können.

"Dieses Problem ist seit Langem bekannt. Trotzdem fehlt seitens der Politik bis heute ein überzeugendes Planungskonzept. Auch dahingehend, wie Kliniken und niedergelassene Ärzte ihre Arbeit zum Wohl der Patientinnen und Patienten besser aufeinander abstimmen können", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Nach der Bundestagswahl im September müsse endlich eine echte Strukturreform bei der medizinischen Bedarfsplanung her. Nur so ließen sich die Behandlungsqualität steigern sowie eine Über-, Unter- und Fehlversorgung vermeiden. "Und nur so werden wir unser Gesundheitssystem auch weiterhin finanzieren können. Wenn die Sozialversicherungsabgaben die Schwelle von 40 Prozent des Bruttoeinkommens nicht überschreiten sollen, dann können wir es uns den Status quo im Wortsinn nicht leisten."

Zum Länderforum Gesundheit

Das Länderforum Gesundheit ist eine gesundheitspolitische Veranstaltung, welche die Barmer Landesvertretungen aus Bayern und Baden-Württemberg seit 2017 gemeinsam ausrichten. Dabei tauschen sich Expertinnen und Experten aus Politik und Gesundheitswesen über die Landesgrenze hinweg aus. Das 5. Länderforum Gesundheit trägt die Überschrift "#Update Gesundheitswesen: Leitplanken für eine neue Versorgungslandschaft – sektorenübergreifend, digital, qualitätsorientiert". Die Veranstaltung fand online statt und wurde auch im Livestream übertragen. Dieser ist unter https://vimeo.com/neokomtv/review/580691068/49a5cebef0 abrufbar.

Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in diesem Jahr waren: 

  • Professor Dr. Thomas Mansky, Leiter des Fachgebiets Strukturentwicklung und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen der Technischen Universität Berlin
  • Landrat Detlef Piepenburg, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft
  • Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer
  • Stephan Stracke MdB, Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
  • Professorin Dr. Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern
  • Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg
  • Moderation: Professor Dr. Andreas Beivers, Studiendekan für Gesundheitsökonomie Fresenius Hochschule