München, 20. Oktober 2022 – Im ersten Halbjahr 2022 wurde das Kinderkrankengeld in Bayern weniger in Anspruch genommen als im selben Zeitraum des Vorjahres. Das zeigt eine Analyse der Barmer. Während die Kasse von Januar bis Juni 2021 in mehr als 32.700 Fällen das Kinderkrankengeld bewilligte, war das im ersten Halbjahr 2022 rund 23.200 Mal der Fall. Das ist ein Rückgang um über 40 Prozent. Noch deutlicher fällt die Entwicklung beim pandemiebedingten Kinderkrankengeld aus. Hier verzeichnet die BARMER einen Rückgang um 86 Prozent. Die Fallzahl sinkt von rund 19.200 im ersten Halbjahr 2021 auf rund 2.600 im ersten Halbjahr 2022. "In diesem Jahr hat es in Bayern keine generellen Kita- und Schulschließungen gegeben. Das dürfte ein Grund sein, weshalb Eltern das pandemiebedingte Kinderkrankengeld deutlich seltener in Anspruch nehmen mussten", sagt Alfred Kindshofer, stellvertretender Landesgeschäftsführer der Barmer in Bayern. Das pandemiebedingte Kinderkrankengeld werde von der Krankenkasse gezahlt, wenn Eltern nicht zur Arbeit gingen, weil die Kita oder die Schule aufgrund der Infektionslage geschlossen oder die Betreuung eingeschränkt sei.
Frauen nutzen Kinderkrankengeld häufiger als Männer
Wie die Auswertung weiter zeige, sei die Betreuung des Nachwuchses noch immer überwiegend Frauensache. Laut Barmer sei das Kinderkrankengeld in Bayern im ersten Halbjahr 2022 in 78 Prozent der Fälle an weibliche Versicherte ausgezahlt worden. Und damit noch häufiger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Von Januar bis Juni 2021 seien in 76 Prozent der Fälle die Mütter nicht zur Arbeit gegangen, damit sie sich Zuhause um ihr Kind kümmern konnten.
Für die Analyse hat die Barmer die Daten ihrer rund 1,1 Millionen Versicherten in Bayern ausgewertet.