München, 09. Mai 2018 – Trampoline im familieneigenen Garten werden immer beliebter. Doch mit keinem anderen Sportgerät verletzen sich Kleinkinder häufiger. Laut Robert Koch Institut ist Trampolinspringen vor allem für die ein- bis sechs-Jährigen gefährlich. Bei ihnen ist das Trampolin eine der häufigsten Ursachen für Unfälle unter Beteiligung eines Sportgeräts. "Gerade die Kleinsten sind stark verletzungsgefährdet, denn bei ihnen sind die motorischen und koordinativen Fähigkeiten noch nicht voll ausgebildet und die Gelenke noch besonders instabil. Ein unkontrollierter Aufprall kann dann schwerwiegende Folgen wie Kopf- oder Wirbelsäulenverletzungen haben", erläutert Dr. Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern.
Unfälle vermeiden - Mit Kindern klare Regeln fürs Trampolinspringen vereinbaren
"Einerseits stärkt Trampolinspringen die kindliche Muskulatur, das Herz-Kreislauf-System und den Gleichgewichtssinn und ist zudem ein guter Ausgleich zum oft bewegungsarmen Alltag. Bei unsachgemäßer Nutzung kann es aber schnell zu gefährlichen Verletzungen kommen", sagt Wöhler. Die häufigsten Verletzungen beim Trampolinspringen sind Gehirnerschütterungen, Knochenbrüche, Platzwunden, Prellungen und Verstauchungen. "Viele Unfälle wären vermeidbar, wenn einige Aspekte berücksichtigt werden und mit den Kindern klare Regeln für das Trampolinspringen vereinbart werden", erläutert Wöhler. Besonders, wenn mehrere Kinder gleichzeitig auf dem Trampolin springen, kommt es zu Zusammenstößen. "Eltern sollten die Kräfte, die auf dem Trampolin herrschen, nicht unterschätzen und das Trampolinspringen immer beaufsichtigen", so Wöhler. Auf das gemeinsame Hüpfen und gefährliche Sprünge wie Saltos sollten Kinder besser ganz verzichten. Zudem sollten die Kinder immer ohne Schuhe springen, auf Bälle und sonstiges Spielzeug verzichten und nur in der Mitte hüpfen. Das Sicherheitsnetz sollte regelmäßig überprüft und der Reißverschluss am Einstieg beim Springen geschlossen werden.
Unfälle häufigster Grund für Krankenhausbehandlungen
Laut Robert Koch Institut wurden 15,5 Prozent aller Kinder und Jugendlichen im Alter von 1 bis 17 Jahren wegen eines Unfalles ärztlich behandelt. Unfälle sind bei den Fünf- bis 19-Jährigen die häufigste Ursache und bei den Ein- bis Vierjährigen die zweithäufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen. Die meisten Unfälle stehen im Zusammenhang mit der Nutzung von Sport- und Freizeitgeräten (22 Prozent), Fahrzeugen (19 Prozent) und Haus- und Wohnungsgegenstände (18 Prozent).