München, 26. Oktober 2023 – Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen in Bayern mit Schlafstörungen. Das geht aus einer aktuellen Analyse der BARMER hervor, nach der der Anteil ihrer Versicherten mit entsprechender Diagnose in den Jahren 2012 bis 2022 von 5,4 Prozent auf 7,3 Prozent gestiegen ist. Das entspricht mehr als 980.000 Fällen im Jahr 2022 und damit einer Steigerungsrate von 35 Prozent. "Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen können beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die Wechseljahre sein. Schlafstörungen können aber auch erste Anzeichen einer Depression sein. Andauernde Schlaflosigkeit sollte unbedingt in der Arztpraxis abgeklärt werden", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern.
Zuwächse bei Schlafstörungen in allen Altersgruppen ab 20 Jahren
Die Analyse belege, dass in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche Zuwächse bei der Diagnose Schlafstörungen zu beobachten seien. Ärztinnen und Ärzte hätten im Jahr 2012 zum Beispiel bei zwei Prozent der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine Schlafstörung diagnostiziert. Im Jahr 2022 waren es bereits drei Prozent. Das entspreche in dieser Gruppe einer Steigerung um 50 Prozent. Ein Plus von 45 Prozent von 2,9 Prozent auf 4,2 Prozent Betroffene habe es in der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen gegeben. "Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit", sagt Kindshofer.
Zeitumstellung als zusätzliche Belastung
Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende könne ein weiterer Faktor sein, der sich zumindest temporär negativ auf den Schlaf auswirke. Das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde bringe einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinander. "Viele Dinge können dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern: eine vernünftige Matratze, die richtige Raumtemperatur, eine ruhige Umgebung. Stressbedingte Schlafprobleme lassen sich oft auch mit Entspannungstechniken lindern", so Landeschef Kindshofer. Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.