München, 14. Februar 2018 – In Bayern sind die Ausgaben für Physiotherapie-Verordnungen seit 2014 um mehr als zehn Prozent gestiegen. Bezogen auf jeden Versicherten hat die Barmer im Jahr 2016 im Durchschnitt rund 65 Euro ausgegeben, zwei Jahre zuvor waren es noch rund 59 Euro. Dies geht aus dem aktuellen Heilmittelreport der Barmer hervor. "Betrachtet man die Ausgaben nach Bundesländern, fällt eine enorme Spannbreite auf. Sie reichte im Jahr 2016 von 50 Euro in Bremen bis zu 82 Euro in Berlin. Trotz einheitlicher Vergütungssätze sind die regionalen Differenzen groß. Die Versorgung in den einzelnen Ländern fällt offenbar unabhängig von der medizinischen Notwendigkeit stark unterschiedlich aus", sagt Dr. Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin in Bayern. Wöhler fordert weitere Untersuchungen zu den Ursachen dieser Entwicklung.
Jeder zweite erhält Physiotherapie
Laut Kassenreport verordneten bayerische Ärzte allein für Versicherte der Barmer im Jahr 2016 rund 595.000 Mal eine Physiotherapie. Damit kommt – rein statistisch gesehen – auf jeden zweiten Versicherten der Krankenkasse im Freistaat eine Verordnung. Auffällig ist, dass Frauen in Bayern (26 Prozent) deutlich häufiger als Männer (16 Prozent) zur Physiotherapie gehen. Die meisten Physiotherapien werden von Hausärzten (46 Prozent) und Orthopäden (28 Prozent) verordnet.
Physiotherapie ist eine Form spezifischen Trainings, um die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers wiederherzustellen, zu verbessern oder zu erhalten. Beispiele sind die klassische Massagetherapie oder Krankengymnastik. Drei Viertel der Heilmittelkosten gehen auf physiotherapeutische Behandlung zurück. Im Jahr 2016 betrugen die Gesamtausgaben für die physiotherapeutische Behandlung Barmer-Versicherter 537 Millionen Euro.