BARMER Zahnreport 2022

Häufige Zahntherapie in Bayern noch immer die Regel

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München, 17. November 2022 –  Zahngesundheit im mittleren Lebensalter wird in Bayern immer besser. Bei den 40-jährigen ist in den Jahren 2012 und 2020 der mittlere Zeitraum ohne invasive Zahntherapie um rund 17 Prozent auf rund 2 Jahre gestiegen. Bei den 20-Jährigen ist der Wert leicht um 1 Prozent auf 3,9 Jahre (2012: 4,0 Jahre) gesunken. Sie müssen daher etwas häufiger als im Jahr 2012 an Zähnen, Wurzeln und Zahnfleisch behandelt werden. Diese Zahlen können nicht zufriedenstellen. Das geht aus dem aktuellen Zahnreport der Barmer hervor. Der Report hat für verschiedene Alterskohorten untersucht, über welchen Zeitraum sie keine invasive Zahntherapie wie zum Beispiel Wurzelbehandlungen, Füllungen, Parodontitis-Behandlungen, neue Kronen oder Zahnextraktionen benötigten. Einen deutlichen Fortschritt gab es demnach bei den 60-Jährigen, bei denen die mittlere therapiefreie Zeit um über 7 Prozent auf 1,5 Jahre angewachsen ist. "Bei der zahnmedizinischen Versorgung in Bayern deutet sich ein Wandel an. Dieser ist aber noch lange nicht vollzogen. Der Wandel von einer therapie- zu einer nachhaltig präventionsgeprägten Zahnmedizin sollte konsequent weiterverfolgt werden, denn Prävention muss Vorrang vor Intervention haben", sagt der stellvertretende Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern, Alfred Kindshofer.

Regionale Unterschiede auch innerhalb Bayerns

Zwischen den einzelnen Bundesländern finden sich zum Teil noch erhebliche Unterschiede. Die für das Jahr 2020 für 20-Jährige berechnete mittlere therapiefreie Zeit habe für Spitzenreiter Hamburg 4,5 Jahre, in Schlusslicht Thüringen dagegen nur 3,3 Jahre betragen. Bayern liegt mit 3,9 Jahren im Mittelfeld. Auch innerhalb Bayerns zeichnet sich ein heterogenes Bild. In Neu-Ulm sind die 20-jährigen bayernweit am längsten therapiefrei; in Weiden ist die therapiefreie Zeit der 20-jährigen am kürzesten. In Rosenheim sind die 40-jährigen bayernweit am längsten therapiefrei; in Altötting ist die therapiefreie Zeit der 40-jährigenam kürzesten. In Würzburg sind die 60-jährigen bayernweit am längsten therapiefrei; in Straubing und im Berchtesgadener Land sind die therapiefreien Zeiten der 60-jährigen am kürzesten.

Männer Großteil des Lebens häufiger therapiefrei als Frauen 

Den Ergebnissen des Reportes zufolge gibt es deutliche Unterschiede in der Zahngesundheit zwischen den Geschlechtern. Demnach sind Männer während eines weiten Teils deutlich häufiger langfristig therapiefrei als Frauen. So waren zum Beispiel rund 12,4 Prozent der 49-jährigen Männer und 8,4 Prozent der gleichaltrigen Frauen langfristig ohne zahninvasive Behandlung. Erst ab 70 Jahren kehrt sich das Geschlechterverhältnis um, wobei der Anteil der Personen ohne invasive Zahnbehandlung mit zunehmendem Alter steigt. „Frauen nehmen offenbar mehr zahnärztliche Leistungen in Anspruch als Männer. Zugleich verlieren sie weniger Zähne“, sagt Kindshofer.

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