Die Menschen im Kreis Freising sind die gesündesten in Bayern. Sie tragen im Vergleich zum Bundesgebiet nur 70 Prozent der durchschnittlichen Krankheitslast. München liegt mit 93 Prozent ebenfalls unter dem Bundesschnitt. Am stärksten belastet sind die Kreise Straubing und Wunsiedel im Fichtelgebirge mit einer Gesamtbelastung von je 127 Prozent. Das geht aus dem heute in München vorgestellten Morbiditäts- und Sozialatlas des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor. Der Atlas zeigt auf der Basis anonymisierter und standardisierter Versichertendaten, wie stark die Bevölkerung in Bayern von Krankheit betroffen ist. "Der Morbiditäts- und Sozialatlas bietet ein realistisches Bild zur gesundheitlichen Situation der Menschen in Bayern. Er ermöglicht darüber hinaus detaillierte Aussagen zu wichtigen Krankheiten, zeigt regionale Unterschiede und stellt den Einfluss von Geschlecht, Alter, Einkommen, Bildung und Branche auf die Krankheitslast dar. Interaktive Grafiken erleichtern den Zugang dabei enorm", sagt Alfred Kindshofer, stellvertretender Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern.
Große regionale Unterschiede bei Haut- und Herzerkrankungen
Laut Morbiditäts- und Sozialatlas gibt es in Bayern ein Gefälle von Nord-Ost nach Süd-West beim Auftreten von Hauterkrankungen. Während in Kronach 193 und in Schweinfurt 185 je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner dermatologische Leiden haben, sind es in Freising nur 115 Betroffene. Landesweit liegt der Schnitt bei 147 Personen. Darüber hinaus zeigt der Atlas, dass die Menschen in Bayern neben denen in den Stadtstaaten und Baden-Württemberg die gesündesten Herzen haben. Bayern liegt hier zehn Prozent unter dem Bundesschnitt. Allerdings gibt es deutliche regionale Unterschiede. Während im Landkreis Wunsiedel 332 je 1.000 Personen herzkrank sind, trifft dies im Kreis Donau-Ries auf 184 Betroffene zu. „Der Atlas zeigt, dass in Bayern mehr als 40 Prozent der über 60-Jährigen herzkrank sind“, sagt Kindshofer. Herzprobleme seien tendenziell ein Altersleiden. Mit solchen Erkenntnissen könne der Atlas wichtige Impulse für die Prävention setzen. Dabei gehe es etwa um die Frage, wie Betriebliches Gesundheitsmanagement zielgruppengerechter ausgebaut werden könne.