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Nach dem Oktoberfest wieder fit mit einer Detoxkur?

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Das Oktoberfest ist vorbei und nach der Schlemmerei der letzten Wochen ist es Zeit etwas für die Gesundheit tun. Viele planen mit einer Detoxkur wieder fit zu werden. Doch was ist das und wie funktioniert die Kur? Die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern, Dr. Claudia Wöhler beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was steckt hinter dem Gesundheitstrend?

"Detox" bedeutet übersetzt Entgiften. Durch eine gesunde Ernährung mit viel Obst- und Gemüsesäften, Entspannungsübungen und Bädern sollen Schadstoffe und Gifte im Körper gebunden und ausgeschieden werden. Normalerweise reinigt sich der menschliche Körper selbst und scheidet unerwünschte Stoffe über die Ausscheidungsorgane Leber, Nieren, Darm und Haut wieder aus. Detox-Anhänger sind der Meinung, dass heutzutage so viele Gifte und Schadstoffe aufgenommen werden, dass der Körper sie nicht mehr vollständig ausscheiden kann. Als Ursachen werden neben einer ungesunden Ernährung mit Zusatzstoffen, viel Fett und Zucker auch Nikotin, Alkohol, Umweltgifte und Stress vermutet. Regelmäßig durchgeführte Detoxkuren sollen Haut, Lymphsystem sowie Darm und innere Organe von Giftstoffen befreien und reinigen.

Wie funktioniert die Detoxkur?

Start in eine Detoxkur beginnt mit einer Darmentleerung. Dann folgen Safttage, an denen neben viel Wasser und Kräutertee nur Obst- und Gemüsesäfte getrunken werden. So sollen Stoffwechsel und Verdauung angeregt werden. In den folgenden Tagen wird zu einer ballaststoffreichen Ernährung geraten, die ausschließlich aus Obst und Gemüse oder Rohkostsäften besteht. Wie beim klassischen Fasten werden feste Lebensmittel erst wieder langsam zugeführt. Eine Detoxkur kann durch Anwendungen wie Massagen und Bäder begleitet werden. Auch Sauna, Yoga und lange Spaziergänge an der frischen Luft sollen die entgiftende Wirkung verstärken. Feste Vorgaben für die Dauer und Häufigkeit von Detox-Kuren gibt es nicht. Manche Personen führen regelmäßig einen Detox-Tag pro Woche durch, andere planen jährlich eine oder zwei Wochen als Kur ein.

Was bringen basische Lebensmittel?

Die Detox-Alternative zu einer Saftkur ist eine Ernährung aus frischen und sogenannten basischen Lebensmitteln. Denn der Säure-Basen-Haushalt, der alle Stoffwechselabläufe im Körper reguliert, soll durch die hohe Aufnahme von "säurebildenden" Lebensmitteln gestört werden. Auf Fleisch, Käse, Weißmehl, Süßigkeiten, Alkohol, Nikotin und Kaffee wird während einer Detox-Kur daher ganz verzichtet. Dagegen wird eine Ernährungsform empfohlen, die vor allem Gemüse, Obst, Salat, Kartoffeln und Vollkornprodukte enthält. Übrigens: Ob Lebensmittel sauer oder basisch sind, hat mit ihrem Geschmack nichts zu tun. Vielmehr erfolgt die Einteilung nach dem PH-Wert (> 7 ist basisch, < 7 ist sauer). Eine Zitrone zählt beispielsweise zu den basischen Lebensmitteln. Auch Marmelade gilt trotz hohen Zuckergehalts als basisch.

Sind spezielle Detox-Produkte notwendig?

Inzwischen gibt es eine breite Palette an Detox-Produkten: Nahrungsergänzungsmittel, Tee, Duschgel und Shampoo werden als Detox-Produkte gekennzeichnet und sollen dem Körper angeblich bei der Entgiftung helfen. Wissenschaftliche Nachweise dazu fehlen.

Wissenschaftliche Einschätzung von Detox-Kuren

„Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht spricht nichts dagegen, mehr Gemüse, Obst, Salat und Vollkorn zu essen. Die Theorie der säure- und basenbildenden Lebensmittel ist bislang wissenschaftlich aber nicht belegt“, erläutert Wöhler. Eine Gewichtsabnahme erfolgt bei Detox durch das Trinken von Obst- und Gemüsesaft bzw. Smoothies – wenn überhaupt – nur sehr kurzfristig. Die Gefahr eines Jojo-Effekts, der oft auf eine strenge Diät folgt, ist somit sehr hoch. Smoothies sind darüber hinaus eher eine Zwischenmahlzeit: Anders als Gemüse oder Obst, aus dem sie erstellt werden, sättigen sie aber kaum. Daher besteht die Gefahr, "Smoothie-Pölsterchen" anzulegen. Grundsätzlich schädlich ist Detox nicht. Für Menschen, die bewusst innehalten und achtsam mit sich umgehen möchten, kann eine Detox-Kur ein willkommener Auftakt zu einer langfristigen Ernährungsumstellung sein. Auf Dauer kann eine strenge Detox-Diät allerdings zu einem Nährstoffmangel führen. Für eine langfristige Ernährungsumstellung empfiehlt die Barmer viel Bewegung und eine ausgewogene Ernährung.

Kontakt für die Presse:

Stefani Meyer-Maricevic
Pressesprecherin Barmer Bayern
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