Das fiese Jucken – Verordnungen von Läusemitteln nehmen zu

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München, 16. April 2025 – Wie aus einer Analyse der BARMER hervorgeht, zeigen die Verordnungszahlen von Läusemitteln in den vergangenen Jahren in Bayern einen steigenden Trend. Für bei der BARMER versicherte Kinder bis 12 Jahre haben Bayerische Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2023 insgesamt 1.363 Mal ein Läusemittel auf Kassenrezept ausgestellt. Im Jahr 2020 waren es 856 Rezepte. Da Läusemittel oft selbst bezahlt werden, bilden die Verordnungszahlen allerdings bei Weitem nicht die Anzahl der Betroffenen ab. „Die kleinen Parasiten sind zwar lästig, aber in der Regel ungefährlich. Dennoch sollte man sie so schnell wie möglich bekämpfen, um Entzündungen an der Kopfhaut zu vermeiden und eine Übertragung zu verhindern“, sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern. Das Vorurteil, Läuse hätten mit Unsauberkeit zu tun, sei immer noch verbreitet. Es gebe allerdings keinen Zusammenhang zwischen persönlicher Hygiene und Kopfläusen. Vielmehr begünstigten enge zwischenmenschliche Kontakte, wie sie insbesondere in Kindergärten und Grundschulen stattfinden, die Ausbreitung. 

Parasit lässt sich am besten mit Läusekamm entdecken

Sind Kopfläuse erst einmal in der Einrichtung angekommen, können sie sich rasch verbreiten. „Sobald der Kindergarten Lausbefall meldet, sollten Eltern ihre Kinder regelmäßig auf Kopfläuse hin untersuchen“, empfiehlt Kindshofer. Am besten könne man der Laus mit einem Läusekamm auf die Schliche kommen. Solche Kämme gibt es in Apotheken oder Drogeriemärkten. Da die Eier der Kopflaus, deren sichtbare Chitinhüllen auch als Nissen bezeichnet werden, meist dicht am Haaransatz haften, sollte der Kamm direkt auf der Kopfhaut angesetzt und durch das angefeuchtete Haar gezogen werden. Anschließend sollte er auf einem Küchenpapier abgestreift werden, um zu schauen, ob Läuse oder deren Eier erfasst wurden. Die Therapie bei Lausbefall besteht hauptsächlich aus Auskämmen und dem Anwenden eines Läusemittels besteht.

Therapie unbedingt wiederholen

Zum Bekämpfen der Läuse können verschiedene Mittel eingesetzt werden, die Insektizide, das Silikon-Öl Dimeticon oder dickflüssiges Paraffin enthalten. „Da die einzelnen Kopflausmittel unterschiedlich angewendet werden, sollte man die Packungsbeilage genau studieren. Wichtig ist die empfohlene Einwirkdauer einzuhalten und zudem die Therapie zu wiederholen“, sagt der BARMER-Landeschef. Denn eines hätten alle Läusemittel gemein. Sie wirkten oft nicht beim ersten Mal zu 100 Prozent, weil sie nicht alle Eier abtöteten. Das Robert Koch-Institut empfiehlt eine Wiederholung an Tag neun oder zehn, da bis zum siebten beziehungsweise achten Tag noch Larven nachschlüpfen und ab dem elften Tag junge Weibchen bereits neue Eier ablegen können. Viele Läusemittel könnten für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr auf Kassenrezept verordnet werden.

60-Grad-Wäsche oder drei Tage in eine Plastiktüte packen

Da Kopfläuse regelmäßig Blut saugen müssen, sind sie fern von der Kopfhaut maximal 55 Stunden überlebensfähig. Schlafanzüge, Bettwäsche, Kleidung und Handtücher sollten mit 60 Grad gewaschen werden. Kämme, Haarspangen, -gummis und Bürsten könnten in heißer Seifenlösung gereinigt werden. Was sich schlecht bei hohen Temperaturen waschen lässt, wie zum Beispiel Kuscheltiere, sollte für drei Tage in eine Plastiktüte gepackt und zugeknotet werden. Die Wohnung zu desinfizieren oder gar Insektizide zu versprühen, ist nicht nötig.

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