München, 16. März 2022 – Die Grippewelle fällt in Bayern voraussichtlich das zweite Jahr in Folge aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung unter Barmer-versicherten Erwerbstätigen. Demnach waren in der fünften Kalenderwoche dieses Jahres (30. Januar bis 5. Februar) 84 Versicherte mit Krankengeldanspruch wegen Influenza arbeitsunfähig und im Jahreszeitraum zuvor 43 Personen. In den Jahren 2018 bis 2020 lag die Zahl der Krankschreibungen in der fünften Kalenderwoche zwischen 1.021 und 812 Betroffenen. "Da die Bevölkerung im zweiten Jahr in Folge weniger mit dem Influenzavirus in Kontakt gerät und das Immunsystem weniger gut trainiert ist, wird die Grippeschutzimpfung im kommenden Herbst umso wichtiger", sagt Professorin Dr. Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern. Die Grippewelle starte normalerweise im November und erreiche ihren Höhepunkt im Februar und März, bevor sie wieder stark abflaue. Im Jahr 2018 verlief die Grippewelle in Bayern besonders stark mit einem Höhepunkt von 2.640 grippekranken Barmer-Versicherten in der Kalenderwoche zehn. Derzeit spreche nichts dafür, dass es auch nur zu annähernd hohen Fallzahlen in den folgenden Wochen kommt.
Erkrankungsrate in Bayern unter dem Bundesschnitt
Regional gibt es deutliche Unterschiede beim Auftreten der Grippe. Die meisten Krankschreibungen gab es in Kalenderwoche fünf dieses Jahres in Brandenburg mit 35 je 100.000 Barmer-versicherten Beschäftigten mit Anspruch auf Krankengeld. Die geringste Rate gab es in Thüringen mit neun Krankgeschriebenen je 100.000 Beschäftigte. Bundesweit lag der Durchschnitt bei 18 Grippekranken je 100.000 Erwerbstätigen, Bayern lag mit 16 knapp darunter.