München (05.10.2016) Die leuchtend roten Beeren der Eibe, ein Fliegenpilz oder eine Lampionblume - viele farbenfreudige Früchte verführen Kinder im Herbst zum Sammeln und nicht selten zum Naschen. Das kann gefährlich werden! Vergiftungen und Vergiftungsverdacht im Kindesalter verursachen fast die Hälfte aller Anfragen von Eltern und Ärzten an den Giftnotruf-Zentrale Bayern. Besonders Kleinkinder im Alter bis zu 4 Jahren sind gefährdet.
Besteht Vergiftungsverdacht, sollten Eltern umgehend das nächste Giftnotrufzentrum anrufen. In Bayern erreicht man den Giftnotruf rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres unter der Telefonnummer 089/19240. Hier erhält man wichtige Informationen zu den notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen. Auf keinen Fall darf unkontrolliert Erbrechen ausgelöst werden. „Zeigt das Kind bereits Anzeichen einer Vergiftung, sollte man sofort zum nächsten Kinderarzt oder ins Krankenhaus fahren und, die Pflanzenteile zur Identifizierung mitnehmen“, rät Stefani Meyer-Maricevic, Landespressesprecherin der Barmer GEK in Bayern.
Kein typisches Beschwerdebild bei Pflanzenvergiftung
In den meisten Fällen treten nach dem Verzehr von Früchten, Blättern oder Blüten Symptome, zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Besondere Vorsicht ist bei Beschwerden nach Pilzmahlzeiten geboten. „Bei den geringsten Zweifeln an der Genießbarkeit der gesammelten Pilze sollte man bereits im Vorfeld entweder Fachleute zu Rate ziehen oder die Pilze nicht essen“, empfiehlt Meyer-Maricevic. Von den Beschwerden kann man nur in Ausnahmefällen auf die Art der gegessenen Pilze oder Beeren schließen.
- Die Giftnotruf-Zentrale Bayern ist an das Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München angegliedert: www.toxinfo.med.tum.de.
- Die Infobroschüre „Erste Hilfe am Kind“ zum Herunterladen: www.barmer-gek.de/127128