Alkohol, Drogen, Medikamente

Bayern: Beschäftigte im Bau- und Gastgewerbe besonders suchtgefährdet

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München, 02. November 2023 – Die Gefahr einer Suchterkrankung ist für bayerische Beschäftigte im Bau- und Gastgewerbe besonders hoch. Das geht aus dem Morbiditäts- und Sozialatlas des bifghervor. Demnach lag die Rate für eine Suchterkrankung im Zusammenhang mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten bei den Beschäftigte des Bereichs Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung und Baugewerbe im Jahr 2021 bei 170 Fällen pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner (Bund: 168 Fälle). Dahinter folgen die Beschäftigten des Gastgewerbes mit 151 Fällen (Bund: 173 Fälle). Am geringsten ist das Risiko einer Abhängigkeit in Berufen für Erziehung und Unterricht mit rund 69 Fällen (Bund: 86 Fälle). "In Bayern liegen die Betroffenenraten, abgesehen vom Baugewerbe, unter dem Bundesdurchschnitt. Allerdings ist Sucht keine Willens- oder Charakterschwäche, sondern eine chronische Krankheit, die jede und jeden treffen kann. Eine Chronifizierung kann aber verhindert werden, wenn Suchtkranke so früh wie möglich Hilfe bei Ärzten suchen. Beratung und Therapie können dann am ehesten greifen", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern.

 Erkrankungsrate in Straubing bayernweit am höchsten

Der Analyse der BARMER zufolge sind die branchenübergreifenden Raten von Suchterkrankungen regional sehr unterschiedlich. Auf Kreisebene treten in Bayern Fälle besonders häufig in der Region Straubing mit einem Wert von 320 je 10.000 Einwohner auf, gefolgt von der Region Bayreuth mit 298 je 10.000 Einwohner auf. Die bundesweit geringste Zahl an Erkrankungen verzeichnet der Kreis Würzburg mit einem Wert von 95 je 10.000 Einwohner.

 Abhängigkeit hat viele verschiedene Ursachen

Abhängigkeit habe viele Ursachen und Ausprägungen. In der Regel entstehe sie durch das Zusammenwirken verschiedener biologischer, psychologischer, psychotraumatologischer und sozialer Faktoren. Drogen- und Alkoholsucht wird häufiger bei Männern als bei Frauen diagnostiziert, scheint damit vor allem ein männliches Problem zu sein. „So kann beispielsweise der Pfad vom Feierabendbier in die Abhängigkeit kürzer sein, als sich viele Menschen eingestehen wollen“, sagt Kindshofer und empfiehlt, für einen gewissen Zeitraum beispielsweise ganz auf Alkohol zu verzichten. "Wer einen mehrwöchigen Alkoholverzicht als große Herausforderung empfindet, zeigt vielleicht schon erste Anzeichen einer Sucht und benötigt gegebenenfalls Hilfe", so Alfred Kindshofer . Die BARMER klär deshalb umfassend über Risiken von Suchtmitteln jedweder ARt auf und informiere patintengerecht über Wege, von einer Sucht loszukommen. Beispiele für solche Angebote seien etwa zertifizierte Gesundheitskurse zum Thema Sucht oder der Teledoktor, bei dem medizinische Expertinnen und Experten der BARMER Hilfesuchende telefonisch beraten. Auch einen 10 Fragen umfassenden Alkohol-Selbsttest zum persönlichen Konsumrisiko stehe auf der Homepage der Kasse.

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