München, 05. Dezember 2024 – In Bayern erhält nur jede 89. Person bei schadhaften Zähnen eine Amalgamfüllung, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen jede elfte Person. Diese Zahlen stammen aus einer aktuellen Auswertung des BARMER-Zahnreports, die im Hinblick auf das grundsätzliche Amalgamverbot der Europäischen Union ab Januar 2025 erstellt wurde. Die großen regionalen Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen den ost- und westdeutschen Bundesländern. Dabei fallen im Westen noch Hessen und Baden-Württemberg mit besonders niedrigen Quoten der Amalgamversorgung ins Auge.
BARMER rät: Versicherte sollten nachfragen
"Im Interesse der Versicherten sind vor allem qualitativ hochwertige, zuzahlungsfreie Alternativen für Amalgam als Füllungswerkstoff wichtig", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern. Er verweist auf eine kürzlich erarbeitete Regelung von Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband, die als Grundlage dafür dient. Gleichzeitig fordert Kindshofer, dass der gesetzliche Anspruch auf eine zuzahlungsfreie Versorgung ohne Amalgam auch in den Zahnarztpraxen klar und unmissverständlich kommuniziert werden müsse. Die BARMER rät ihren Versicherten – sofern das Thema nicht bereits durch die Praxis an sie herangetragen wurde –, die Zahnärztin oder den Zahnarzt aktiv nach zuzahlungsfreien Behandlungsmöglichkeiten und nach konkreten Vor- und Nachteilen gegenüber den mehrkostenpflichtigen Alternativbehandlungen zu fragen.
Niedrigste Amalgamanteile in München, Bad Tölz-Wolfratshausen und Starnberg
Die niedrigsten Amalgamanteile bei der Inanspruchnahme von Seitenzahnfüllungen gab es im Jahr 2023 in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen mit rund 1,2 beziehungsweise 1,3 und 1,9 Prozent. Spitzenreiter sind Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit 8,3 beziehungsweise 8,7 und 11,2 Prozent. Innerhalb Bayerns wurden im Seitenzahnbereich die niedrigsten Anteile der Patienten mit Füllungsleistungen, die dafür mindestens einmal im Jahr 2023 Amalgam in Anspruch nahmen, in den Kreisen München Stadt (0,4 Prozent), Bad Tölz-Wolfratshausen (0,4 Prozent) und Starnberg (0,5 Prozent) festgestellt.