München, 30. September 2024 – Die Einwohnerinnen und Einwohner Bayerns ab 35 Jahren nehmen Vorsorgeuntersuchungen deutlich seltener wahr als im bundesweiten Durchschnitt. Auch hat die Corona-Pandemie für einen deutlichen Rückgang bei der Inanspruchnahme der Check-Ups gesorgt. Das zeigen Auswertungen von Abrechnungsdaten durch das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung. Demnach war in den Jahren 2022 und 2021 jeweils etwa 16 Prozent im Freistaat beim Gesundheits-Check-Up, im Jahr 2023 jeweils rund 15 Prozent. Im Jahr 2020, dem Beginn der Corona-Pandemie, nutzten nur knapp 11 Prozent diese Möglichkeit. In den Jahren davor schwankte die Quote um 20 Prozent. Nur in Baden-Württemberg nutzen noch weniger Menschen die Vorsorgeuntersuchungen. Am häufigsten gingen zuletzt die Menschen in Berlin und im Saarland sowie in Bremen zum Check-Up. "Gehen Sie nicht immer erst krank zur Ärztin oder zum Arzt, sondern nutzen Sie die Angebote zur Früherkennung. Viele Krankheiten schleichen sich häufig unbemerkt ins Leben, beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ 2. Umso wichtiger ist es, gesundheitliche Risiken möglichst frühzeitig zu entdecken. Denn Vorsorge ist immer besser als Nachsorge. Durch regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen kann die Ärztin oder der Arzt erste Anzeichen erkennen und gegensteuern", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der BARMER in Bayern.
Alle drei Jahre zur Vorsorge
Der Gesundheits-Check beinhaltet ein ärztliches Vorgespräch, die sogenannte Anamnese. Darin geht es um eventuell vorhandene Beschwerden, chronische Erkrankungen oder Krebsfälle in der Familie sowie um den individuellen Impfschutz. Darüber hinaus thematisiert der Arzt Ernährungsgewohnheiten, Sport und Bewegung sowie den Alkohol- und Nikotinkonsum. Im Anschluss erfolgen verschiedene körperliche Untersuchungen wie das Abhören von Herz und Lunge, das Messen von Puls und Blutdruck sowie das Beurteilen des Bewegungsapparats, der Haut, der Sinnesorgane und der psychischen Verfassung. Zusätzlich werden Blut und Urin untersucht. „Versicherte ab 35 Jahren können diese Vorsorge alle drei Jahre in Anspruch nehmen. Seit April 2019 haben auch Versicherte im Alter von 18 bis 34 Jahren einmalig Anspruch auf diese Untersuchung. In Bayern hat das im Jahr 2022 etwa sieben Prozent in dieser Altersgruppe wahrgenommen. Hier ist also noch viel Potenzial. "Ich kann nur dazu ermuntern, diese Vorsorgemöglichkeit stärker zu nutzen", so Kindshofer.
Gesundheits-Checks sind kostenfreie Kassenleistung
Der Gesundheits-Check-Up ist für alle Altersgruppen ab einem Alter von 18 Jahren Kassenleistung. Darüber hinaus gibt es weitere Gesundheits-Checks, etwa für Versicherte ab 50 Jahren zur Darmkrebs-Früherkennung sowie spezielle Vorsorgeuntersuchungen für Frauen und Männer.
BARMER-Versicherte können mit der Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen im Rahmen des Bonusprogramms Punkte sammeln und in Prämien umwandeln. Zudem bietet die BARMER ihren Versicherten kostenlose Online-Kurse, um die eigene Gesundheit zu unterstützen und zu verbessern.