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Bayern bei Ausgaben für Kieferorthopädie auf Platz eins

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Die Ausgaben für die kieferorthopädische Behandlung sind in Bayern rund ein Drittel höher als in anderen Bundesländern. Derzeit werden in der Altersgruppe der zehn- bis 15-jährigen rund 50 Prozent der weiblichen und 40 Prozent der männlichen Jugendlichen kieferorthopädisch, zum Beispiel mit einer Zahnspange behandelt. Das stellt der Barmer Zahnreport 2019 fest. Laut aktueller Studien ist der Nutzen kieferorthopädischer Behandlungen bislang nicht eindeutig belegt. "Aufgrund der hohen Inanspruchnahme und der oft bestehenden hohen Mehrkosten für die Familien ist es dringend erforderlich, Wirkungen kieferorthopädischer Behandlungen für die Mundgesundheit nach objektiven Kriterien wissenschaftlich zu bewerten", fordert Professor Dr. Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern.

Erhebliche regionale Schwankungen

In Bayern steigen die Ausgaben für Kieferorthopädie in den letzten fünf Jahren um rund 30 Prozent von 267 Euro im Jahr 2013 auf rund 298 Euro im Jahr 2017. Die niedrigsten Ausgaben für Zahnspangen und Co. gab es in Sachsen-Anhalt (234 Euro). Somit liegt Bayern im Bundesländervergleich auf Platz eins und deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 265 Euro.

Zahnspange selten kostenfrei für die Patienten

Kieferorthopädische Leistungen können im Rahmen der vertragszahnärztlichen Versorgung in aller Regel nur erbracht werden, wenn die Behandlung vor dem 18. Lebensjahr begonnen wird und eine Vorabgenehmigung durch die Krankenkasse erfolgt ist. Nahezu alle Fälle werden vor dem 20. Lebensjahr abgeschlossen. Die Krankenkassen übernehmen generell die Kosten für die Spange bis zum 18. Lebensjahr – wenn bestimmte Fehlstellungen vorliegen. 20 Prozent der Kosten müssen die Eltern zunächst jedoch selbst tragen. Dieser Betrag dient als eine Art Pfand. Die Krankenkasse erstattet ihn erst, wenn der Patient die Behandlung erfolgreich beendet. "Trotzdem bleibt die Zahnspange selten kostenfrei", sagt Wöhler. Eine Befragung aus dem Jahr 2015 ergab beispielsweise, dass jeder zweite Patient knapp 1.000 Euro zu seiner Zahnspange dazu zahlt – für Extraleistungen wie kleinere Brackets oder dünnere Drähte.

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