München, 18. Mai 2022 – In Bayern sind rund 174.000 Menschen alkoholkrank. Das geht aus einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Die Zahl der Betroffenen ist in den Jahren 2016 bis 2020 um rund sechs Prozent gestiegen. „Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt. Das hat auch damit zu tun, dass selbst risikoreicher Alkoholkonsum in Deutschland weitgehend gesellschaftlich akzeptiert ist. Dabei ist Alkohol ein Zellgift, das für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mit verantwortlich ist“, sagt Professorin Dr. Claudia Wöhler, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Bayern. Darunter seien Krankheiten wie Krebs, psychische Störungen und Leberzirrhose.
Rund 7.000 junge Menschen aus Bayern sind alkoholabhängig
In Bayern sind die meisten Alkoholkranken den Auswertungen zufolge zwischen 55 und 65 Jahre alt. Rund 54.000 Männer und Frauen dieser Altersgruppe seien betroffen. Doch es gebe auch rund 7.000 junge Menschen im Alter bis 30 Jahre, bei denen eine Alkoholabhängigkeit im Jahr 2020 ärztlich festgestellt worden sei. Zudem sei die Zahl der männlichen Alkoholkranken mehr als doppelt so hoch wie die der Frauen.
Suchtprävention eine zentrale Aufgabe der Barmer
Zur Aktionswoche Alkohol machen verschiedene Trägerinnen und Träger sowie Förderinnen und Förderer in Deutschland auf das Thema Alkoholsucht aufmerksam. Die Barmer engagiert sich seit 2007 von Beginn an im Rahmen der Aktionswoche. „Die Suchtprävention und die vorbeugende Auseinandersetzung der mit dem Missbrauch von Alkohol zusammenhängenden Krankheiten sehen wir als eine unserer zentralen Aufgaben an“, so die Barmer-Landeschefin.
Infos zur Aktionswoche: www.aktionswoche-alkohol.de
Weitere Informationen rund um das Thema Alkoholsucht: www.barmer.de/a006154