München, 02. Februar 2023 – Nur ein Fünftel der Männer aus Bayern (20,5 Prozent) waren im Jahr 2021 zur Krebsvorsorge beim Hausarzt. Damit sind die Männer in Bayern nach dem Saarland mit 19,7 Prozent bundesweit Schlusslicht bei der Krebsfrüherkennung. Am häufigsten nahmen Männer in Mecklenburg-Vorpommern eine Früherkennungsuntersuchung mit fast 29 Prozent in Anspruch. Das teilt die Barmer anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar mit. "Früherkennungsuntersuchungen können Leben retten. Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Nicht ohne Grund ist Krebsvorsorge Kassenleistung", sagt Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der Barmer Bayern.
Corona-Pandemie nicht alleine Schuld an niedrigen Zahlen
Die niedrige Inanspruchnahme führt die BARMER nicht alleine auf die Hochphase der Corona-Pandemie zurück, in der viele Menschen aus Angst vor einer Ansteckung auf Arztbesuche verzichteten. Schon seit dem Jahr 2010 läge die Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen bei den Männern in Bayern auf einem ähnlichen Niveau. Im Unterschied dazu seien die Frauen in Bayern häufiger bei der Krebsvorsorge. Ihre Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen lag in den vergangenen Jahren immerhin bei über 39 Prozent. „Es gibt bei beiden Geschlechtern noch deutlich Luft nach oben, was die Beteiligung an der Krebsvorsorge betrifft“, so Alfred Kindshofer. Er empfehle allen, im Sinne der eigenen Gesundheit, Check-Ups regelmäßig wahrzunehmen.
Prostata-, Darm- und Hautkrebs im Fokus der Früherkennung
Bei der hausärztlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung für Männer führt der Hausarzt beziehungsweise die Hausärztin eine gezielte Anamnese durch sowie eine Tastuntersuchung des Genitalbereichs und der Lymphknoten. Alle gesetzlich versicherten Männer ab 45 Jahren können eine solche Untersuchung jährlich in Anspruch nehmen. Darüber hinaus können Männer und Frauen ab 35 Jahren alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening durchführen lassen. Hier habe die Inanspruchnahme im Jahr 2021 bei Bayerischen Männern bei rund acht Prozent und bei Bayerischen Frauen bei 9,8 Prozent gelegen. Einen immunologischen Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs ließen in Bayern 4,2 Prozent der Männer und 7,6 Prozent der Frauen im Jahr 2021 durchführen.
Hintergrund:
Für diese Auswertung wurde die Inanspruchnahme der hausärztlichen Früherkennungsuntersuchung von Bayerischen Männern im Alter ab 45 Jahren analysiert, die in den Jahren 2010 bis 2021 bei der BARMER versichert waren. Die Daten wurden standardisiert und hochgerechnet, basierend auf den Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in den Bundesländern nach Geschlecht und Altersgruppen im jeweiligen Jahr. Die Barmer versichert rund 1,1 Millionen Menschen in Bayern.