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Barmer-Umfrage zur Zweitmeinung: Viele Patienten zweifeln am Sinn von Operationen

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Stuttgart, 9. Juli 2019 – Laut einer repräsentativen Umfrage der Barmer unter 1.000 Männern und Frauen sind 56 Prozent der Deutschen unsicher, ob eine Operation tatsächlich notwendig ist. Doch diese Zweifel veranlassen nicht jeden der Befragten mit einem planbaren medizinischen Eingriff dazu, sich eine Zweitmeinung einzuholen. Dabei zeige die Umfrage, dass die Meinung anderer Ärzte bisweilen ganz anders ausfalle. Zwar hätten 72 Prozent der Befragten die Diagnose und 21 Prozent die Therapieempfehlung bestätigt bekommen. Acht Prozent erhielten jedoch eine andere Diagnose, 17 Prozent eine andere Therapieempfehlung.

"Patienten haben einen Anspruch auf Zweitmeinung. Das macht die medizinische Versorgung insgesamt sicherer, weil Spezialisten so ihre Expertise einbringen können. Das Einholen einer zweiten Meinung ist auch kein Vorwurf an den behandelnden Arzt. Es ist ein Ausdruck für die Souveränität der Patienten, die zunehmend an Entscheidungen mitwirken wollen, die ihre Gesundheit betreffen", sagt der Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg, Winfried Plötze. Er forderte die Patienten auf, konsequent vom Recht auf Zweitmeinung Gebrauch zu machen. Laut Barmer würden 56 Prozent derjenigen, die sich eine zweite Meinung einholen, der Alternativauffassung folgen.

Alter, Bildung und Einkommen beeinflussen das Interesse

Die zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen respondi durchgeführte Online-Umfrage zeige, dass Alter, Bildung und Einkommen die Offenheit gegenüber Zweitmeinungen beeinflussen. Je höher Einkommen und Bildung, desto öfter würden weitere Meinungen erfragt. Besonders kritisch seien 40- bis 49-jährige Patienten. Frauen würden sich öfters eine Zweitmeinung einholen als Männer.

Facharztgruppen und Eingriffsarten

Am häufigsten holten die Befragten Zweitmeinungen ein, wenn es um planbare Eingriffe im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie (27 Prozent), der allgemeinen Chirurgie (24 Prozent), der Gynäkologie (zehn Prozent) sowie der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (acht Prozent) ging. Am häufigsten ging es bei Zweitmeinungen um Eingriffe am Bewegungsapparat (19 Prozent). Von den Befragten, die keine Zweitmeinung eingeholt haben, sagen 67 Prozent, dass sie die Notwendigkeit des Eingriffs nicht bezweifelten. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) fühlte sich vom Arzt ausreichend aufgeklärt. Die kompletten Ergebnisse der Barmer-Umfrage zum Thema Zweitmeinung finden Sie hier.

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Pressesprecherin Barmer Baden-Württemberg
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