Stuttgart, 6. Juli 2022 – Während der Coronapandemie erhielten deutlich weniger Menschen in Baden-Württemberg eine Krebsdiagnose. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Barmer-Abrechnungsdaten hervor.
32 Prozent weniger Erstdiagnosen im 1. Pandemiejahr
"In Baden-Württemberg lag die Zahl der diagnostizierten Neuerkrankungen im ersten Pandemiejahr 32 Prozent unter der durchschnittlichen Krebsinzidenz der Jahre 2017 bis 2019", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Für ihre Analyse habe die Barmer ausgewertet, wie oft bei ihren baden-württembergischen Versicherten Haut-, Brust- und Prostatakrebs sowie ein Karzinom an den Verdauungsorganen und an den weiblichen Geschlechtsorganen ärztlich festgestellt worden sei. Beim Hautkrebs etwa sei die Diagnoserate im Betrachtungszeitraum um 51 Prozent, beim Brustkrebs um 35 Prozent gesunken. "Das ist eine dramatische Entwicklung. Die Coronapandemie sollte niemanden davon abhalten, regelmäßig zu den Früherkennungsuntersuchungen zu gehen. Je eher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf ein längeres und beschwerdefreies Leben", so Plötze. Die Risiken durch eine zu spät erkannte Krebserkrankung seien größer als das Risiko, sich beim Arztbesuch mit dem Coronavirus anzustecken.