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2. Talk am Tisch in Bartholomä: Digitalisierung hilft gegen Stress im Job

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Bartholomä, 17. Mai 2022 – Zum zweiten Mal haben die Barmer Landesvertretung Baden-Württemberg und das Landratsamt des Ostalbkreises zur gesundheitspolitischen Diskussionsrunde "Talk am Tisch" in die Führungs- und Fachakademie (FFA) der Barmer in Bartholomä eingeladen. Dort diskutierten sie gestern mit Vertretern aus der regionalen Wirtschaft und der Landespolitik darüber, wie die Digitalisierung die Gesundheit der Beschäftigten beeinflusst. "Wenn Berufstätige und Unternehmen Spielregeln wie die Trennung von Job und Privatleben einhalten, dann können die Digitalisierung und flexibles Arbeiten die Beschäftigten mittelfristig gesünder und leistungsfähiger machen", sagt Barmer Landesgeschäftsführer Winfried Plötze. Das sei eine Erkenntnis aus der Langzeitstudie social health@work, welche die Universität St. Gallen im Auftrag der Barmer durchführe. 

Unternehmen für den digitalen Wandel motivieren

Am Anfang sei flexibles und digitales Arbeiten eine Herausforderung. Denn bei der Einführung digitaler Arbeitsmethoden steige der Stresslevel in der Regel um sechs Prozent. Danach falle er aber um mehr als 14 Prozent. Auch eine gute Inklusion der mobil Arbeitenden in ihren Teams wirke sich laut social health@work positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten aus. "Die Erkenntnisse der Studie sollten die Unternehmen im Ostalbkreis zusätzlich für den digitalen Wandel motivieren. Denn damit schaffen sie auch die Voraussetzungen für gesunde und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Plötze weiter. Der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, steht den mobilen Arbeitsformen offen gegenüber. Er sieht darin neue Möglichkeiten für die Beschäftigten durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zugleich für die Unternehmenskultur. "Gut, dass die Studie die damit verbundenen Chancen und Risiken aufzeigt", so Bläse.

Ein Kurvendiagramm zeigt, wie der Stresslevel von Beschäftigten bei der Einführung der Digitalisierung um 6 Prozent steigt und später um 14 Prozent sinkt.

Im Ländle sinkt die Zustimmung zur Präsenzarbeit im Unternehmen

Für die Studie social health@work werden im Auftrag der Barmer 8.000 Erwerbstätige regelmäßig befragt. Laut der jüngsten Erhebung sinkt die Zustimmung zur Präsenzarbeit. Die Frage, ob in den Betrieben Wert auf die persönliche Anwesenheit gelegt werde, haben 42,7 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Baden-Württemberg bejaht. In der vorhergegangenen Befragung lag die Zustimmung noch bei 49,8 Prozent. "Aufgabe der Unternehmen ist es, gemeinsam mit ihren Fachkräften die digitale Transformation für beide Seiten sinnvoll zu gestalten. Ein gesetzlicher Anspruch auf mobiles Arbeiten ist hierfür nicht erforderlich und in Anbetracht der vielfältigen Aufgabenstellungen eher kontraproduktiv. Vielmehr liegt es im eigenen Interesse der Arbeitgeber, diesbezüglich attraktive Arbeitsbedingungen anzubieten", sagt Normann Mürdter, Sprecher der Sektion Ostalb des Wirtschaftsrats. 

Über den Talk am Tisch 

Der Talk am Tisch ist eine von der Barmer Landesvertretung in Baden-Württemberg und dem Landratsamt des Ostalbkreises initiierte Gesprächsrunde. In dieser tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter aus dem Gesundheitswesen und der Politik zweimal jährlich mit weiteren Akteuren zu einem Thema aus, das für den Ostalbkreis relevant ist. Der erste Talk am Tisch fand im September 2021 statt. Namensgeber der Veranstaltung ist ein neun Meter langer massiver Holztisch in der FFA, an dem alle Diskutanten Platz nehmen.

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