Schwäbisch Gmünd (11.03.2016) Die Bewegungsfreude aller Schwäbisch Gmünder langfristig fördern und einen eigenverantwortlichen, gesundheitsbewussten Lebensstil initiieren, das sind zentrale Ziele, welche die Barmer GEK und die Stadt Schwäbisch Gmünd mit der heute gestarteten Präventionskampagne "Schwäbisch Gmünd bewegt sich!" verfolgen.
Die Kooperation erstreckt sich über ein Jahr und wird von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wissenschaftlich begleitet. Das Pilotprojekt basiert auf der etablierten Bewegungsinitiative "Deutschland bewegt sich!" von Barmer GEK und BILD am SONNTAG, die zu einer nachhaltig angelegten Präventionskampagne weiterentwickelt wurde. Mit "Schwäbisch Gmünd bewegt sich" stärkt die Barmer GEK ganz gezielt Strukturen zur Gesundheitsförderung in der Kommune im Sinne des sogenannten "Präventionsgesetzes". Dafür stellt die Krankenkasse in den nächsten zwölf Monaten mehr als 40.000 Euro zur Verfügung. Schwäbisch Gmünd ist die erste Stadt in ganz Deutschland, mit der die Barmer GEK diese Kooperation durchführt.
Wissenschaftliche Begleitung von "Schwäbisch Gmünd bewegt sich!"
In den nächsten vier Wochen wird ein Team um Professor Alfred Rütten von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gezielt Daten zur bewegungsbezogenen Infrastruktur, zum bürgerlichen Engagement und zu bewegungsfördernden Angeboten und Veranstaltungen in Schwäbisch Gmünd erheben. Ebenso wird erfasst, ob und wenn ja in welcher Form die Lokalpolitik Sport und Bewegungsförderung auf der Agenda hat. "Dabei greifen wir vor allem auf vorliegende Daten der Kommune, etwa von Ämtern und Vereinen zurück", erklärt Rütten, wenn nötig werden auch eigene Daten erhoben. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden der Bedarf ermittelt, eine Stärken-Schwächen-Analyse zur Bewegungsförderung in Schwäbisch Gmünd durchgeführt, Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt.
Pilotprojekt: Schwäbisch Gmünd war erste Wahl
Schwäbisch Gmünd ist bundesweit die erste Stadt, mit der die Barmer GEK dieses Präventionsprojekt durchführt. "Die Barmer GEK und die Stadt Schwäbisch Gmünd arbeiten seit Jahren sehr eng und vor allem sehr gut zusammen. Wir waren uns sicher, dass wir mit unserer Kampagne zur Bewegungsförderung in Schwäbisch Gmünd offene Türen einrennen", so Barmer GEK Hauptgeschäftsführer Joachim Oehler. In der Tat hielt sich die zu leistende Überzeugungsarbeit der Krankenkasse in Grenzen. "Wir freuen uns, dass die Barmer GEK gemeinsam mit uns das erfolgreiche Projekt "Deutschland bewegt sich!" fortschreibt. Die Kooperation zwischen Barmer GEK und der Stadt Schwäbisch Gmünd im Bereich Sport und Bewegung hat eine lange gemeinsame Tradition, und damit auch die Themen Gesundheit und Prävention. Das Gmünder Sport-Spaß-Angebot wird in diesem Jahr 25 Jahre alt und ist beispielhaft für diese Zusammenarbeit. Mit dem Projekt "Schwäbisch Gmünd bewegt sich!" können wir den Baustein der Prävention durch Sport und Bewegung innerhalb unserer Zukunftswerkstatt Sport voranbringen. Hierfür bedanke ich mich bei allen Akteuren, insbesondere natürlich bei der Barmer GEK", erklärt Gmünds Erster Bürgermeister, Dr. Joachim Bläse.
Bewegung und Gesundheit
Körperliche und sportliche Aktivität kann das Risiko, an nicht übertragbaren Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2, Osteoporose, Depressionen, Brust- oder Darmkrebs zu erkranken, verringern. Eine ganz besondere Bedeutung hat körperliche Aktivität mit Blick auf die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in Deutschland Todesursache Nummer eins sind. Von den positiven physischen und psychischen Effekten von regelmäßiger Bewegung profitieren Menschen jeder Altersgruppe.
Bewegungsmangel verursacht Kosten in Milliardenhöhe
Laut Centre for Economics and Business Research (Cebr) sind 7,5 Prozent der Todesfälle in Deutschland auf Bewegungsmangel zurückzuführen. Die durch Bewegungsmangel verursachten direkten Kosten belaufen sich für das deutsche Gesundheitswesen laut Cebr--Centre for Economics and Business Research auf 1,7 Milliarden Euro jährlich, der Großteil entfalle auf die Behandlung von Typ-2-Diabetes (1,064 Milliarden Euro). Die indirekten Kosten beziffert das Forschungsinstitut mit 7,7 Milliarden Euro, den durch Bewegungsmangel verursachten gesamtwirtschaftlichen Schaden auf 14,5 Milliarden Euro pro Jahr.