Junge liegt mit offenen Augen im Bett
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Schlafstörung: Mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg betroffen

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Stuttgart, 17. April 2024 – In Baden-Württemberg wurde innerhalb eines Jahres bei mehr als 16.100 Jungen und 14.500 Mädchen im Alter bis 19 Jahre eine Schlafstörung diagnostiziert. Das belegen Daten des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung. 

"Langfristig können Schlafstörungen die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen negativ beeinflussen, was sich unter anderem in einem höheren Risiko für psychische Störungen und in schlechteren Schulleistungen niederschlagen kann. Deshalb ist es wichtig, eine Schlafstörung zu erkennen und zu behandeln", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Eine Schlafstörung sei behandlungsbedürftig, wenn sie innerhalb eines Monats mindestens dreimal wöchentlich auftrete und sie das Verhalten und die Leistungsfähigkeit des Kindes am Tage negativ beeinflusse. Aber auch wenn die Schlafstörung mit Schnarchen, Zähneknirschen oder Atemaussetzern einhergehe, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

In der Pubertät werden Kinder automatisch zu Eulen

Das Schlaf-Wach-Verhalten des Menschen verändert sich im Laufe des Lebens. Nach Angaben der American Sleep Association schlafen 6- bis 13-Jährige im Mittel zwischen neun und elf, 14- bis 17-Jährige acht bis zehn Stunden. Ab einem Alter von 18 Jahren ist eine Schlafdauer von sieben bis neun Stunden angemessen. In der Pubertät bildet sich der Schlaftyp aus, das heißt dann entscheidet sich, ob aus den Kindern Frühaufsteher („Lerchen“) oder Langschläfer („Eulen“) werden. Doch bevor das passiert, werden in der Pubertät erst einmal alle Jungen und Mädchen automatisch zu Eulen. "In keiner anderen Lebensphase geht der Mensch abends später zu Bett und schläft morgens länger als in der Pubertät. Das liegt nicht nur, aber vor allem an der hormonellen Umstellung", so Barmer-Landeschef Plötze.

Aufstehen oder ausschlafen? Gymnasium Plochingen testet Gleitzeit

Entgegen dieser inneren Uhr müssten viele Kinder früh aufstehen, um rechtzeitig in der Schule zu sein. Vor diesem Hintergrund kann Winfried Plötze dem Selbstversuch einer 7. Klasse am Gymnasium Plochingen viel abgewinnen. Dort können die Schülerinnen und Schüler sechs Wochen lang an jeweils zwei Schultagen entscheiden, ob sie morgens lieber früh anfangen oder länger schlafen möchten. "Ich finde das Projekt sehr gut und ich bin gespannt, ob die Schülerinnen und Schüler an den Tagen, an denen der Unterricht später beginnt, nicht nur ausgeschlafen, sondern auch leistungsfähiger sind."

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