Stuttgart, 19. Oktober 2022 – Im ersten Halbjahr 2022 wurde das Kinderkrankengeld in Baden-Württemberg weniger in Anspruch genommen als im selben Zeitraum des Vorjahres. Das zeigt eine Analyse der Barmer.
Während die Kasse von Januar bis Juni 2021 in mehr als 17.300 Fällen das Kinderkrankengeld bewilligte, war das im ersten Halbjahr 2022 rund 14.600 Mal der Fall. Das ist ein Rückgang um fast 16 Prozent. Noch deutlicher fällt die Entwicklung beim pandemiebedingten Kinderkrankengeld aus. Hier verzeichnet die Barmer einen Rückgang um 88 Prozent. Die Fallzahl sinkt von rund 8.700 im ersten Halbjahr 2021 auf rund 1000 im ersten Halbjahr 2022. "In diesem Jahr hat es in Baden-Württemberg keine generellen Kita- und Schulschließungen gegeben. Das dürfte ein Grund sein, weshalb Eltern das pandemiebedingte Kinderkrankengeld deutlich seltener in Anspruch nehmen mussten", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Das pandemiebedingte Kinderkrankengeld werde von der Krankenkasse gezahlt, wenn Eltern nicht zur Arbeit gingen, weil die Kita oder die Schule aufgrund der Infektionslage geschlossen oder die Betreuung eingeschränkt sei.
Frauen nutzen Kinderkrankengeld häufiger als Männer
Wie die Auswertung weiter zeige, sei die Betreuung des Nachwuchses noch immer überwiegend Frauensache. Laut Barmer sei das Kinderkrankengeld in Baden-Württemberg im ersten Halbjahr 2022 in 78 Prozent der Fälle an weibliche Versicherte ausgezahlt worden. Und damit noch häufiger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Von Januar bis Juni 2021 seien in 73 Prozent der Fälle die Mütter nicht zur Arbeit gegangen, damit sie sich Zuhause um ihr Kind kümmern können. Für die Analyse hat die Barmer die Daten ihrer rund 758.000 Versicherten in Baden-Württemberg ausgewertet.