Eine Frau mit schmerzverzehrten Gesicht fasst sich an ihren Bauch.
Tag der Endometriose am 29. September 2024

Mehr als 64.000 Baden-Württembergerinnen sind von Endometriose betroffen

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Stuttgart, 25. September 2024 – Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Dabei wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutterhöhle. Nach einer Auswertung der ambulanten Abrechnungsdaten der Barmer waren im Jahr 2022 etwa 1,1 Prozent der Baden-Württembergerinnen von Endometriose betroffen. Hochgerechnet sind das rund 64.400 Frauen in Baden-Württemberg und fast 515.000 bundesweit. 

Die Symptome einer Endometriose können sehr unterschiedlich sein. Abhängig davon, wie viele der sogenannten Endometriose-Herde sich wo im Bauchraum bilden. Besonders häufig sind aber starke Unterleibsschmerzen, die vor oder mit der Regelblutung einsetzen. "Endometriose kann extrem schmerzhaft und auch der Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. Wir möchten für die Erkrankung sensibilisieren und die Betroffenen ermutigen, ihre Beschwerden nicht hinzunehmen, sondern sie medizinisch abklären zu lassen", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg, anlässlich des Tags der Endometriose am 29. September.

Endometriose wird meistens erst spät erkannt

Winfried Plötze geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Dafür spreche, dass Endometriose laut den Daten der BARMER schon bei jungen Frauen vorkomme, aber mit zunehmenden Alter öfter dokumentiert werde. Am häufigsten bei den 30- bis 49-jährigen Baden-Württembergerinnen. In dieser Altersgruppe liege der Anteil der Betroffenen bei 2,4 Prozent. "Offenbar leben viele Frauen lange mit ihren Beschwerden, bevor sie diese ärztlich abklären lassen. Es gibt Berichte von Patientinnen, bei denen es mehr als zehn Jahre gedauert habe, bis die Diagnose Endometriose gestellt wurde." Doch die Diagnosezahlen würden steigen. Im Jahr 2012 waren laut Abrechnungsdaten der Barmer nur 0,7 Prozent der Baden-Württembergerinnen von Endometriose betroffen. Das entspricht rund 39.500 Frauen. "Vielleicht ist der Anstieg darauf zurückzuführen, dass Endometriose in den letzten Jahren mehr in den Fokus gerückt wurde. Das könnte das Bewusstsein der Patientinnen, Ärztinnen und Ärzte für diese Krankheit erhöht haben."

Goldnetztherapie und Endometriose-App

Endometriose ist nicht heilbar. Deshalb sei das Behandlungsziel, die Beschwerden zu lindern und Organschäden vorzubeugen. Je früher die Therapie beginne, desto besser. Früher sei meistens die Gebärmutter entfernt worden. Inzwischen würden die gesetzlichen Krankenkassen mit der Goldnetztherapie die Kosten für eine schonendere Behandlung übernehmen. Dabei werde die Gebärmutterschleimhaut verödet. Allerdings komme diese Therapie nur für Frauen in Betracht, die keinen Kinderwunsch mehr hätten. Zudem könnten nur Endometriose-Herde in der Gebärmutter mit der Goldnetztherapie behandelt werden. Nicht aber Wucherungen, die sich im Bauchraum oder an anderen Organen gebildet hätten. Die digitale Gesundheitsanwendung 'Endo-App' könne betroffenen Frauen dabei helfen, herauszufinden, welche Symptome sie haben, wann diese auftreten und welche Maßnahmen ihnen dabei helfen, die Beschwerden der Endometriose zu linden.

Weitere Informationen zu Symptomen und zur Behandlung von Endometriose unter www.barmer.de/a008339.

Hinweis:

Ausgewertet wurden Barmer-Abrechnungsdaten aus der ambulanten Versorgung der Jahre 2012 bis 2022. Die Ergebnisse wurden standardisiert bzw. hochgerechnet, basierend auf Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Bevölkerung in Bundesländern nach Geschlecht und Altersgruppen im jeweiligen Jahr. Zum Stichtag 1.7.2022 waren bei der Barmer in Baden-Württemberg mehr als 422.000 Frauen krankenversichert.

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