Freiburg, 29. Juni 2023 – Egal ob organisiert im Verein oder auf eigene Faust: Mädchen treiben seltener Sport als Jungen. Das möchten die Freiburger Basketballerinnen mit Unterstützung der Krankenkasse Barmer ändern, indem sie Sportcamps nur für Mädchen im Alter von sechs bis zwölf Jahren anbieten.
"Unser erstes gemeinsames Eisküken-HER.Camp wird vom 27. bis zum 29. Juli in der Sepp-Glaser-Halle im Rieselfeld stattfinden. In dem Camp können die Mädchen drei Tage lang verschiedene Angebote unter professioneller Anleitung ausprobieren. Wir hoffen, dass sie so Sport und Bewegung für sich entdecken und dabeibleiben", sagt die Projektleiterin und ehemalige Bundesligaspielerin der Eisvögel, Birte Janson. Die Barmer fördert die Eisküken-HER.Camps in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 72.000 Euro. "Durch unsere Unterstützung möchten wir die Mädchen aus dem Abseits holen und zur Chancengleichheit beitragen. Denn Sport ist für das gesunde Aufwachsen wichtig, davon sollen alle profitieren. Und die Camps ermöglichen den Mädchen einen niederschwelligen Zugang zum Sport", sagt Jonas Zinser, Geschäftsführer der Barmer in Freiburg. Deshalb seien auch Aktionen geplant, um gezielt Mädchen anzusprechen, die ehrfahrungsgemäß besonders selten Sport treiben. Dazu zählen Mädchen mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Familien. Weitere Informationen und Anmeldung zu den Eisküken-HER.Camps unter www.usc-eisvoegel.de.
1.000 Mädchen sollen erreicht werden
Die Eisküken-HER.Camps werden bis März 2026 in den Schulferien stattfinden. Für die Durchführung wurde eine Projektagentur gegründet, die unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters der Stadt Freiburg steht. In den nächsten drei Jahren wollen die BARMER und die Eisvögel in enger Zusammenarbeit mit dem USC Freiburg 1.000 Mädchen erreichen. Denn sie treiben seltener Sport und sind in den Vereinen unterrepräsentiert. Im Ländle sind laut Landessportverband Baden-Württemberg nur etwa 40 Prozent der Vereinsmitglieder weiblich.
Eineinhalb bis drei Stunden Bewegung am Tag werden empfohlen
Laut der Nationalen Empfehlung zur Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche sollten sich Kindergartenkinder täglich mindestens drei und Jugendliche eineinhalb Stunden bewegen. Laut Robert Koch-Institut können Sport und regelmäßige Bewegung in jungen Jahren dazu beitragen, Krankheiten wie Adipositas und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) vorzubeugen. Durch regelmäßige Bewegung könnten sich auch die schulischen und kognitiven Leistungen der Kinder verbessern, und das Bewegungsverhalten im Erwachsenenalter werde positiv beeinflusst. Zudem fördere Vereinssport das Zusammengehörigkeitsgefühl und Toleranz, er schaffe Teilhabe und er stärkt das Selbstvertrauen.