Stuttgart, 21. November 2019 – Mehr als 2.200 Baden-Württemberger litten im vergangenen Jahr laut Auswertung der Barmer an einer Herzmuskelentzündung. Häufig seien Erkältungs-, Grippe-, Herpes- oder auch Masernviren die Ursache. "Wenn bei Viruserkrankungen Symptome wie Schwäche und Erschöpfung nicht abklingen, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Denn dahinter kann eine Herzmuskelentzündung stecken. Wird sie nicht rechtzeitig behandelt, drohen eine chronische Herzschwäche oder akut schwere Herzrhythmusstörungen, die sogar zum plötzlichen Herztod führen können", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer Baden-Württemberg anlässlich der Herzwochen im November.
Auf diffuse Symptome achten
Die Symptome einer Herzmuskelerkrankung seien so schwer zu erkennen, weil die Entzündung der Herzmuskelzellen meist schmerzlos erfolge. Herzklopfen oder Herzstolpern könnten auftreten, seien aber nicht die Regel. Hinweise auf eine Herzmuskelentzündung seien eher diffuse Symptome wie zum Beispiel Müdigkeit, deutlich verringerte Belastbarkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsschwankungen. Außer Viren könnten auch Bakterien eine Herzmuskelentzündung auslösen, beispielsweise Scharlacherreger oder die Erreger einer Mandelentzündung.
Absolute Schonung ist notwendig
Ob eine Herzmuskelentzündung vorliege, könne durch verschiedene Untersuchungen festgestellt werden. Dazu gehören EKG, ein Ultraschall des Herzens und auch die Blutuntersuchung. Erst wenn die Ursache für die Herzmuskelerkrankung bekannt sei, könne eine gezielte Therapie beginnen. Bei einer durch Bakterien ausgelösten Entzündung können Antibiotika eingesetzt werden. Häufig würden auch Medikamente verordnet, welche die Herzarbeit entlasten, beispielsweise Betablocker. Für eine vollständige Genesung sei absolute Schonung das wichtigste Mittel. Jede Anstrengung für das Herz sollte vermieden werden, um keine langfristigen Folgen zu riskieren.