Stuttgart, 25. Mai 2023 – Die krankheitsbedingten Fehlzeiten unter baden-württembergischen Barmer-Versicherten haben im Jahr 2022 ein Allzeithoch erreicht. Das geht aus aktuellen Analysen für den Barmer-Gesundheitsreport hervor.
Demnach ist die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle innerhalb eines Jahres um rund 78 Prozent und die der Arbeitsunfähigkeitstage fast 33 Prozent gestiegen. Im Schnitt war jede Erwerbsperson im letzten Jahr 19,5 Tage krankgeschrieben. Das sind gut fünf Fehltage mehr als im Jahr 2021, also eine ganze Arbeitswoche. "Das sind bisher nie dagewesene Steigerungen. Der Treiber der Entwicklung sind die Atemwegsinfekte. Nach dem Wegfall der Coronaregeln haben sich Krankheitserreger stärker verbreitet. Und sie hatten ein leichtes Spiel, weil sie auf ein Immunsystem trafen, das aufgrund der Pandemie untrainiert war", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg.
Dreimal so viele Atemwegserkrankungen, viermal so viele Coronafälle
Fast 70 Prozent der baden-württembergischen Barmer-Versicherten mit Anspruch auf Krankengeld waren letztes Jahr mindestens einmal krankgeschrieben. Im Jahr 2021 waren es mit 44,7 Prozent weniger als die Hälfte. Rund 67 von 100 Erwerbspersonen waren wegen einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig. Das sind dreimal so viele Fälle wie im Jahr zuvor. COVID-19 verursachte 12,7 statt drei Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 Personen. Der Anstieg um 9,7 Fälle innerhalb eines Jahres entspricht einer Steigerung um mehr als 323 Prozent.
Für die Analyse hat die Barmer die Daten von mehr als 341.000 baden-württembergischen Erwerbspersonen im Alter von 15 bis 64 Jahre ausgewertet. Erwerbspersonen sind Versicherte, die Anspruch auf Krankengeld haben. Hierzu zählen die versicherungspflichtig Beschäftigten, Arbeitslosengeld-I-Empfänger und Selbstständige, die freiwillig bei der Barmer versichert sind und die Anspruch auf Krankengeld haben.