Stuttgart, 1. März 2017 - Der milde Winter und erste sonnige Tage lassen den Frühling erahnen. Für viele Menschen beginnt damit wieder die Heuschnupfensaison. Die ersten Pollen von Haselnuss und Erle sind bereits unterwegs und bescheren Atemprobleme. Die Barmer rät deshalb jetzt zu einer Immuntherapie, der Hyposensibilisierung. „Einen Heuschnupfen sollte man wegen der drohenden Folgeerkrankungen sehr ernst nehmen, auch wenn die Symptome nach einiger Zeit abklingen. Eine Immuntherapie ist daher sinnvoll“, sagt Dr. Utta Petzold, Allergologin bei der Barmer, und empfiehlt, sich vom Arzt dazu genau beraten zu lassen.
In Baden-Württemberg 1,3 Millionen Betroffene, Immuntherapie ist Kassenleistung
Bei mehr als einem Drittel der Menschen mit Heuschnupfen entwickelt sich ohne Behandlung allergisches Asthma, eine chronische Erkrankung. Rund 13 Millionen Menschen leiden deutschlandweit an Heuschnupfen, darunter eine Million Kinder. In Baden-Württemberg sind rund 1,3 Millionen Menschen betroffen. Am heftigsten reagieren Allergiker auf Birken-, Erlen-, sowie Gräserpollen, die verstärkt ab April aufkommen. „Wer sich jetzt noch schützen möchte, sollte rasch eine vorsaisonale Immuntherapie starten“, rät Petzold. Die Immuntherapie ist eine Kassenleistung.
Bei der Hyposensibilisierung lernt die körpereigene Abwehr auf Allergene weniger oder gar nicht zu reagieren, indem sie mit ihnen bewusst in Kontakt gebracht wird. „Die Immuntherapie dauert drei Jahre, aber der Aufwand lohnt sich. Die Hyposensibilisierung ist vor allem erfolgreich, wenn sie bei ersten Anzeichen einer Pollenallergie beginnt“, so die Barmer-Expertin. Bei der subkutanen Immuntherapie wird das Allergen mit steigender Dosis wöchentlich und später monatlich unter die Haut gespritzt. Die Kurzzeit-Therapie beschränkt sich auf einige Spritzen vor der Pollenflugsaison, jedoch ebenfalls über drei Jahre. Bei einer anderen Variante der Immuntherapie bekommt man die Allergene als Tropfen oder Tabletten.
Mehr Infos in „Allergie – Wenn das Immunsystem reagiert“.
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