Anstieg um 33 Prozent innerhalb von vier Wochen
Stuttgart, 12. August 2020 – Die Zahl der Corona-Krankschreibungen entwickelt sich regional sehr unterschiedlich. Das geht einer Auswertung der Versichertendaten der Barmer vom 21. Juni bis zum 18. Juli hervor. Den prozentual größten Anstieg verzeichnet demnach Baden-Württemberg mit einem Plus von 33 Prozent. Hier stieg die Zahl der krankgeschriebenen Barmer-Versicherten von der 26. auf die 29. Kalenderwoche von 240 auf 318. Es folgen Schleswig-Holstein mit einem Zuwachs von 31 Prozent (von 54 auf 71 Betroffene) und Bayern mit 28 Prozent (von 475 auf 607 Krankgeschriebene). Dagegen gingen die Fallzahlen in Brandenburg (minus 18 Prozent) und Sachsen (minus zehn Prozent) deutlich zurück. "Baden-Württemberg war schon zu Beginn der Pandemie besonders betroffen, und die Corona-Pandemie ist keineswegs ausgestanden. Ganz im Gegenteil, die Gefahr einer zweiten Welle baut sich offensichtlich immer mehr auf", sagt der Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg, Winfried Plötze.
Immer mehr jüngere Menschen sind betroffen
Bundesweit seien unter den krankgeschriebenen Barmer-Versicherten auch immer mehr junge Menschen. In der Altersgruppe der bis 39-Jährigen stieg die Fallzahl von 744 auf 978 Barmer-Versicherte (+ 31 Prozent). In Baden-Württemberg fällt der prozentuale Anstieg in dieser Altersgruppe noch höher aus. Hier waren in der 26. Kalenderwoche 71 Barmer-Versicherte im Alter bis 39 Jahre aufgrund einer Infektion mit COVID-19 krankgeschrieben. Vier Wochen später waren es 126 (+ 77 Prozent). „Jüngere Menschen dürfen sich aufgrund ihres Alters nicht in einer vermeintlichen Sicherheit wiegen. Gerade sie müssen sich wieder verstärkt an die Corona-Regeln halten“, so Plötze. Zumal die Zahl der Krankschreibungen bei den Versicherten ab 40 Jahren nur um gut 14 Prozent gestiegen sei. Bundesweit sei sie sogar nahezu konstant geblieben. Im Juni registrierte die Barmer in dieser Altersklasse 1.942 krankgeschriebene Versicherte, vier Wochen später waren 1.964. Über alle Altersklassen hinweg gab es die meisten Corona-Krankschreibungen in Nordrhein-Westfalen. Absolut betrachtet gab es dort in der 29. Kalenderwoche 727 Betroffene, gefolgt von Bayern mit 607 Erkrankten.