Stuttgart, 4. Mai 2022 – Die Zahl der Kinderkrankengeldtage hat in Baden-Württemberg massiv zugenommen. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Barmer hervor. Im Jahr 2021 bewilligte die Barmer in Baden-Württemberg fast 78.000 Kinderkrankengeldtage und somit mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2020 mit rund 32.000 Tagen. "Das Kinderkrankengeld wird gut genutzt. Es entlastet die Eltern und hat sich vor allem während der Coronapandemie hervorragend bewährt. Nicht zuletzt durch die Einführung des pandemiebedingten Kinderkrankengelds", sagt Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Etwa 34 Prozent der Gesamtzahltage des letzten Jahres seien auf das pandemiebedingte Kinderkrankengeld entfallen. Dieses hätten im Jahr 2021 Eltern erstmalig nutzen können, deren Kinder aufgrund pandemiebedingter Maßnahmen wie Schul- und Kitaschließungen betreut werden mussten.
Frauen nutzen Kinderkrankengeld häufiger
Wie aus der Barmer-Analyse weiter hervorgeht, herrscht ein deutliches Ungleichgewicht bei Kinderkrankengeldtagen in den Familien. In Baden-Württemberg haben Frauen im vergangenen Jahr insgesamt an rund 59.000 Tagen (76 Prozent) Kinderkrankengeld in Anspruch genommen. Bei den Männern sind es nur etwa 19.000 Tage (24 Prozent) gewesen. "Die Coronapandemie hat das Ungleichgewicht bei der Kinderbetreuung noch einmal verdeutlicht. Die Frauen tragen oftmals die Hauptlast, denn sie bleiben deutlich öfter zu Hause und kümmern sich häufiger um die Kinder als die Männer", so Plötze. Bundesweit habe die Barmer im letzten Jahr mehr als 1,3 Million Kinderkrankengeldtage bewilligt. 73 Prozent der Tage seien von Frauen in Anspruch genommen worden.