Stuttgart, 10. September 2020 – Immer mehr Menschen erhalten die Diagnose heller Hautkrebs. In Baden-Württemberg ist die Zahl der Betroffenen zwischen den Jahren 2011 und 2018 um 49,6 Prozent gestiegen, von 152.900 auf 228.800 Patientinnen und Patienten.
Prozentual gesehen ist das der bundesweit höchste Anstieg. In ganz Deutschland stieg die Diagnoserate im selben Zeitraum um 35 Prozent, von 1,23 Millionen auf 1,66 Millionen betroffene Bürgerinnen und Bürger. Das geht aus einer aktuellen Barmer-Analyse hervor, welche die Kasse anlässlich des europäischen Tags des Hautkrebses (13. September) angefertigt hat. In den Jahren 2017 und 2018 sind die Fallzahlen in Baden-Württemberg nur noch geringfügig gestiegen, und zwar um 1,1 beziehungsweise 2,6 Prozent (Bund: +2,1 und +1,9 Prozent).
"Die Zahl der Personen mit hellem Hautkrebs scheint inzwischen auf sehr hohem Niveau zu stagnieren. Das ist zwar eine positive Tendenz. Dennoch bleiben die Fallzahlen viel zu hoch angesichts dessen, dass sich keine andere Krebsart so leicht vermeiden lässt wie Hautkrebs", betonte Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer in Baden-Württemberg. Ohne entsprechenden Schutz sollte sich niemand zu lange in der Sonne aufhalten. Plötze: "Die Haut vergisst keinen einzigen Sonnenstrahl."
Regionale Steigerungsraten variieren zwischen 25 und 50 Prozent
Laut BARMER gebe es massive regionale Unterschiede beim Auftreten des hellen Hautkrebses. Während Baden-Württemberg im Betrachtungszeitraum einen Anstieg um fast 50 Prozent und das Saarland um 47,4 Prozent verzeichnete, betrug das Plus in Hamburg 24,7 Prozent, und zwar von 25.100 auf 31.300 Betroffene. "Dass die Anzahl der Hautkrebspatienten in manchen Bundesländern so stark gestiegen ist und in anderen deutlich weniger, ist rein medizinisch nicht zu erklären", so Plötze. Unterschiede bei der jeweiligen Sonneneinstrahlung und UV-Belastung könnten dabei ebenso wie die unterschiedliche Inanspruchnahme der Hautkrebs-Früherkennung eine Rolle spielen.