Stuttgart, 14. September 2018 – Jährlich erleiden etwa 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand, an allen möglichen Plätzen und weit weg von Krankenhäusern. Über Leben und Tod entscheiden dann immer Minuten. Darauf weist die Barmer Baden-Württemberg mit Blick auf die Woche der Wiederbelebung vom 17. bis 23. September hin. "Jeder von uns kann in die Situation kommen, in der seine schnelle Hilfe Leben retten kann. Die Wiederbelebung durch medizinische Laien ist einfach und allemal besser, als untätig abzuwarten, bis der Notarzt da ist", betont Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Barmer Baden-Württemberg. Doch Unwissenheit und Unsicherheit in Sachen Erster Hilfe halte viele davon ab, tätig zu werden. Deshalb sei es wichtig, bereits Kinder mit Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut zu machen. Aus diesem Grund unterstützt die Barmer in Baden-Württemberg seit 2006 die Ausbildung von Schulsanitätern durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK). "Über den Schulsanitätsdienst kommen Kinder und Jugendliche schon früh mit dem Thema Erste Hilfe in Kontakt, sie verlieren Ängste, übernehmen Verantwortung und behalten das hoffentlich ein Leben lang bei", so Plötze.
Fast 11.000 Schulsanitäter wurden bisher ausgebildet
Schulsanitäter sorgen bei Schul- und Sportfesten, Ausflügen und im ganz normalen Schulalltag für Sicherheit und helfen ihren Mitschülern in Notfällen. Sie sind fit in Erster Hilfe, wissen, wie man einen Verband anlegt und wie man die stabile Seitenlage ausführt. Die Barmer finanziert die Schulsanitätsrucksäcke, die jede teilnehmende Schule erhält. Darin befindet sich alles Notwendige für die Erste Hilfe. Das erste Notfall-Set erhielt am 22. Februar 2006 die Martin-von-Adelsheim-Schule in Adelsheim. Seitdem haben Barmer Baden-Württemberg und DRK 767 Schulen erreicht, es wurden 10.992 Schulsanitäter ausgebildet.
Einfaches Handeln macht Laien zu Lebensrettern
Laut Plötze reiche es völlig aus, wenn sich die Erste Hilfe beim Herz-Kreislauf-Stillstand auf drei Schritte konzentriere. Zunächst prüft man, ob eine reglose Person reagiert und ob sie keine normale Atmung zeigt. Falls das so ist, sofort die 112 anrufen. Danach drückt man fest und schnell in der Mitte des Brustkorbs der Betroffenen, etwa 100 Mal pro Minute. Wem das zu abstrakt ist, kann zum Takt von Hits wie "Stayin‘ Alive" oder "Highway to Hell" drücken. Aufhören sollte man damit erst, wenn professionelle Retter eintreffen.